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1. Stettin - S. 11

1905 - Stettin : Schuster
— 11 — treibt. — Bei der Fahrt über das Meer drohen dem Schiffe mancherlei Gefahren. Das erzählen die beiden Drachen, welche aus dem weit- geöffneten Rachen dem Schiffe Waffer entgegenschleudern. Der Schiffer muß darum stets auf dem Posten sein und gut aufpassen, wie der Mann mit dem Flügelhute. Er hält einen Stab in der Hand, um den sich Schlangen winden. In der heidnischen Zeit glaubte man, so sähe der Handelsgott Merkur aus. Nahen dem Schiffe Gefahren, so muß der Seefahrer sie mit eisernem Willen und trotziger Kraft zu besiegen suchen. Dafür ist der riesige Mann das Bild, welcher das Fahrzeug vorwärts schiebt. Neben dem Schiffe liegen Meertiere und Wasserjungfern oder Nixen. Früher glaubte man, daß solche Geschöpfe — halb Mensch und halb Fisch — im Wasser lebten. — Auf der gepflasterten Hälfte des Rathausplatzes wird jeden Mittwoch und Sonnabend Markt ab- gehalten. — An der Ostseite des Schmuckplatzes steht das H a u p t p o st - g e b ä u d e. Außer der Hauptpost gibt es in Stettin die Oberpost- direktion und mehrere Postämter. Die Post befördert Briefe, Druck- fachen, Pakete, Geldsendungen, Telegramme u. s. w. (Paketadresse, Postanweisung). Sie läßt sich dafür Bestellgeld oder Porto bezahlen. Für das Bestellgeld erhält man die Freimarken. Sie werden in die obere rechte Ecke der Adresse geklebt. Die Briefmarken zeigen an, daß für diese Postsendung die Gebühren schon bezahlt sind. Jede Marke zeigt das Bild der Germania. (Beschreiben!) Daraus ist zu erkennen, daß wir eine kaiserlich deutsche Post haben. — Unter der Eisenbahnbrücke hin- durch führt die Straße nach dem Personenbahnhof. In der Vorhalle befinden sich die Fahrkarrenschalter und die Gepäckabfertigung. Wer auf den Bahnsteig will, muß seine Bahnsteig- oder Fahrkarte durchlochen lassen. Vor dem Bahnsteige liegen die Geleise. Jedes Ge- leise besteht aus 2 Schienensträngen. Bei Bollbahnen sind diese 1 m 431'2 cm von einander entsernt. Die einzelnen Schienen sind auf hölzernen Schwellen angeschraubt. Die Schwellen liegen auf dem aus Kies aufgeschütteten Eisenbahndamm. Ans den Bahnhöfen liegen viele Geleise nebeneinander. Will ein Zug auf ein anderes Geleise fahren, so wird die Weiche gestellt, d. s. bewegliche Schienen. Für Ordnung sorgen auf dem Bahnhof der Vorsteher, im Zuge der Zugführer und die Schaffner. Es gibt Personen-, Güter- und gemischte Züge. Am schnellsten fahren die Schnell- und Blitzzüge. Die Lokomotive wird durch Dampf getrieben. Von Stettin gehen verschiedene Eisenbahnen aus, darum ist es ein Eisenbahnknotenpunkt. Die einzelnen Eisenbahnstrecken sind: Stettin—berlin, Stettin —Breslau, Stettin — Danzig, Stettin— Stralsund, Stettin—jasenitz. In der nach Kaiser Friedrich benannten Straße ist das Amts- gerichtsgebände aufgeführt. Oft entstehen zwischen dem Haus- wirt und seinen Mietern, zwischen dein Gesinde und der Dienstherrschast oder zwischen Arbeitern und Arbeitgebern Streitigkeiten. Wenn sich die Streitenden nicht wieder einigen, verklagen sie sich. Dann werden sie zu einer Gerichtsverhandlung (Termin) in ein Zimmer des Amtsgerichts- gebäudes vorgeladen. Daselbst werden Kläger und Beklagter von dem Amtsrichter veruommeu. Der Amtsrichter trägt während der Ver-
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