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1. Unser Vogtland - S. 38

1899 - Leipzig : Dürr
— 38 — geringer Tiefe auf festes Gestein. Deruntergrunddesvogtlandes ist felfig. Weiter fagt der gelehrte Steinkundige: Als das ganze Vogtland ehemals mit Wasser bedeckt war, da seukte sich iu gewissen Zeitabschnitten Schlamm in bald dünnen, bald dicken Schichten zu Boden. Nach und nach zu Stein geworden und wie die Blätter eines großen Bnches aufeinander gebettet, lagern diese Thon schieferschichten über dem größten Teil des Vogtlandes. Deutlich treten sie auf im Osten und Westen. Langgezogene, slache Hügel wechseln dort mit größeren oder kleineren Hochflächen. Schon von fern sieht der Kundige, daß sie im Innern grünlichen, schwarzen, grauen oder rötlichen Thonschiefer bergen. Dort sucht er auch uach versteinerten Über- resten winzig kleiner Tierchen, die in jenen längstvergangnen Zeiten im Schlamin ihr Grab fanden, wie im weichen, schwarzen Alaunschiefer bei Thiergarten. Die großen Brüche bei Theuma liefern den in ganz Sachsen bekannten Fruchtschiefer. Die Thonschiefergebiete verschwinden nach der Mitte des Vogtlandes hin von der Oberfläche; sie werden dort durch eiu neues Gestein bedeckt. An beiden Ufern der Elster breitet sich der Grünstein über die Land- schaft aus. Er giebt ihr ein anderes Aussehen. Überall schaueu dort die abgerundeten Grüusteinknppen hervor. Sie enthalten ein körniges, bald grünliches, bald granes Gestein. Häusig ist es mit kugelrunden oder läng- lichen Knollen durchsetzt. Mit den kleinen nuß- oder faustgroßen spielen die Kinder; die größten kann ein starker Mann nicht vom Platze tragen. Wir begegnen den Grünsteinbergen in der Elsterlandschaft von Elfterberg an auf- wärts, namentlich rings um Plauen und Olsnitz. Die Elster hat ihr Thal mitten hindurchgearbeitet. Im „Steinicht" zwischen Jocketa und Elsterberg fallen die hohen Grünsteinwände steil ab zum Fluß. Unten im raufcheudeu Wasser aber ruhen abgestürzte Blöcke, so groß, als hätten gewaltige Riesen damit ihr Spiel getrieben. Nach Osten reicht das Gebiet des Grünsteins bis Herlasgrün, Neueusalz und Vogtsberg, nach Westen über Kauschwitz und Rodersdorf bis nach Guteufürst lburgstein!) und hinauf uach Hof. Scharf abgegrenzt liegt hier und da, z. B. bei Plauen und Ölsnitz, in den Grünstein Kalkstein eingebettet, der fleißig abgebaut wird. Weiter sind an der Elster die Anwohner eifrig dabei, mächtige, bisweilen haushohe Kieslager auszubeuten. Hier find besonders die Plauenschen Kiesgruben an der alten, der neuen Ölsnitzer und an der Meß- bacher Straße zu nennen. Wie im Thonschiefer findet der Sammler anck? in den Vogtländischen Kalksteinen und in gewissen Grünsteinen die Reste von zahlreichen Arten vorweltlicher Tiere, bald Schneckenhäuschen und Muschelu, bald zierlich gebaute Korallenbänmchen, Wie eine große Insel erhebt sich mitten aus den emporgehobenen Thonschiefern von Lauterbach etwa bis Bergen ein drittes Gebiet, der „ Lanterbacher G r a u i t st o ck." Weiler erstrecke:: sich reichbewaldete Granitberge östlich von Auerbach bis hinauf zur Landesgrenze im Süden. Getrennt von seinen Gefährten im benachbarten Erz- und Fichtelgebirge steht hoch oben ein vereinsamter Granitkegel, der Kapellenberg bei Bram- bach. Nach allen Seiten hin eilen ans den wasserreichen Granitlagern des Vogtlandes klare Forellenbäche hinab zur Elster, Trieb, Göltzsch und zur
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