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1. Unser Vogtland - S. 79

1899 - Leipzig : Dürr
— 79 — Tirpersdors, Thenma, Altensalz, Pöhl. 1264 wurde den Deutschherren die Pfarrkirche zu Reichenbach, 1270 die zu Asch mit der Tochterkirche zu Adorf, 1279 die Kirche zu Tanna, 1284 die zu Schleiz übergeben. In den Jahren 1274 und 1280 errichteten die Deutschherren in Reichenbach und Adorf zwei neue von der Komtnrei Plauen abhängige Ordenshäuser. Abgesehen davon, daß sie eine eifrige Missionsthätigkeit entfalteten, erwarben sich die frommen Ordensbrüder auch große Verdienste um die Kraukenpflege. An der König-Albert-Brücke steht jetzt noch ein Hans, in welchem sich früher ein Hospital, das Elisabethhospital, befand. Dort haben die frommen Ordensbrüder manchen Leidenden gepflegt, manchem Sterbenden den letzten Trost gespendet. 7. Das Ktoster zu Mauen. Im 13. Jahrhundert hielten auch die Dominikaner oder Predigermönche ihren Einzug iu Plauen. Die Genehmigung dazn erhielten sie, da das Geschlecht der Ebersteine mittlerweile ausgestorben war, von den Herren von Weida, welche damals Vögte von Plaueu waren und das Schloß auf dem Hradschiu gebaut hatteu. Ein angesehener Bürger aus der Familie Kauz (== Canis) schenkte den Mönchen einen Platz innerhalb der Stadtmauer. Hier errichteten sie iu den Jahren 1273 bis 1285 ein Kloster. Dieses ist zwar längst wieder zerstört, doch unser Klostermarkt und unsere Klosterstraße erinnern noch heute au dasselbe. Wie alle Mönche, so hatten sich auch die Dominikaner zu einem Leben in Armut, Ehelosigkeit und zu blindem, d. h. unbedingtem Gehorsam gegen ihre Oberen verpflichtet. Sie nahmen es mit diesen Ordensregeln besonders streng; sie entsagten allem weltlichen Besitze und lebten nur von Almosen. Angethan mit weißem Unterkleid und weißem Käppchen, worüber sie einen großen schwarzen Mantel mit spitzer Kapuze trugen, zogen sie terminierend, d. i. um milde Gaben für das Kloster ansprechend, von Haus zu Haus. Davon bekamen sie auch den Namen Bettelmönche. In den Städten Reichen- bach, Ölsnitz, Mühltroff, ja sogar in Zwickau besaß das Kloster Termineien, d. h. Häuser, iu denen die zum Terminieren ausgesandten Klosterbrüder die eingesammelten Beiträge an Geld und Lebensmitteln niederlegten. So haben es sich die Dominikanermönche ein paar Jahrhunderte in unserem Plauen wohl sein lassen, bis eine neue Zeit aubrach, die Zeit der Reformation. 8. Die Kussiten in Wtauen. 1. Das Vogtland bildet eine Einsenkung zwischen dem westlich gelegenen Franken- und Thüringerwald und dem östlich gelegenen Erzgebirge. Es liegt iu der Mitte einer Linie, die von Leipzig, der alten mitteldeutschen Handelsstadt, bis nach Regensburg an der Donau reicht. Daher hat man schon in früher Zeit große Handelsstraßen durch das Vogtland gelegt. Seit- wärts eröffneten sich natürliche Verbindungswege nach Böhmen und Franken. Zwei Reichsstraßen führten dnrch das Vogtland nach Hof, die eine über Plauen, die andere über Ölsnitz. Zwei andere Hauptstraßen vermittelten über Asch und Eger den Verkehr nach Böhmen.
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