1893 -
Altona
: Uflacker
- Autor: Ehlers, Hans
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Hamburg
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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vom Horizont, in welchem die acht Himmelsgegenden bezeichnet
sind. Ein solches Bild heißt eine Windrose.
Zeige nach N., nach £)., nach S., nach W., nach Nw.
n. s. to.! Nach welcher Himmelsgegend wende ich jetzt mein
Gesicht? Nach welcher seht ihr? Welche Himmelsgegend hat
man rechts, wenn man vor sich N. hat? Welche hinter sich?
Welche zur Linken? Welche Himmelsgegend hat man rechts,
wenn man vor sich O. hat? Welche zur Linken? Welche
hinter sich? u. s. w. (Durch öftere Wiederholung sind die
Himmelsgegenden fest einzuüben, und zwar auch im Klassen-
zimmer und auf dem Flur des Schulhauses.)
Die Bestimmung der Himmelsgegenden kann auch dadurch
geschehen, daß man die Kinder beobachten läßt, wie sich in-
folge des Steigens und Sinkens der Sonne Richtung und
Länge des Schattens fortwährend verändern. An einer
sonnigen Stelle des Schulhofes wird ein langer Stab senkrecht
im Erdboden befestigt. Ein zuverlässiger Schüler wird mit
der Aufgabe betraut, von morgens 8 Uhr bis nachmittags
4 Uhr stündlich Richtung und Länge des Schattens, den der
Stab wirft, mit deutlichen Strichen auf der Erde zu bezeichnen.
In den Pausen nehmen alle Schüler an den Beobachtungen
teil. Am folgenden Tage wird in der Unterrichtsstunde das
vollständige Ergebnis der Beobachtungen von der ganzen
Klasse in Augenschein genommen. Der Schüler, der die Striche
hat einritzen müssen, zeigt den Strich, der den Schatten um
mittags 12 Uhr angiebt, und nun wird das Verständnis der
Himmelsgegenden in der oben gezeigten Weise vermittelt.
Gleichzeitig lernen die Kinder, daß der Schatten mittags
12 Uhr am kürzesten ist, und daß er bis Mittag an Länge
abgenommen, dagegen nach Mittag zugenommen hat. Leicht
begreiflich wird es ihnen sein, daß diese Erscheinung mit dem
Steigen und Sinken der Sonne zusammenhängt, und sie
werden sich unschwer folgende Sätze merken: Je höher die
Sonne steigt, desto kürzer wird der Schatten; je mehr sie
sinkt, desto länger wird er; am kürzesten ist er mittags. —