1910 -
Straßburg
: Bull
- Autor: Slawyk, J., Slawyk, Reinhold
- Auflagennummer (WdK): 20
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Elsaß-Lothringen
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
§ 2. Name, Lage und Größe. — § 3. Bodenform.
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Stammgenossen auf der rechten Rheinseite genannt wurden; das Land hieß Elis az a
oder Elsaß. Von dem Flnßnamen Jll leitet man irrtümlicherweise den Namen
„Elsaß" her. Der Fluß hieß srüher Jlla oderhila, nie aber Ell. — Lothringen
erhielt, wie bereits bemerkt, den Namen von seinem ersten Herrscher Lothar Ii.
Lage: Elsaß-Lo thri ng en bildet den südwestlichen Teil Deutschlands und
liegt zwischen 47°25'—49°30' nördlicher Breite und 5°52'—7° 15' (von Greenw.)
östlicher Länge. Es grenzt im Norden an die bayrische Rheinpfalz, die preußische
Rheiuprovinz und an Luxemburg, im Süden an die Schweiz und an Frankreich,
im Osten an Baden, im Westen an Frankreich.
Größe: Elsaß-Lothringen hat einen Flächeninhalt von 14518 qkm und ist
somit dem Großherzogtnm Baden mit 15 068 und dem Königreich Sachsen mit
14 993 fast gleich. Die größte Längenausdehnung des Landes von der Süd-
spitze des Elsaß nach Norden beträgt 195 km; die größte Breitenausdehnuug von
der Nordwestspitze Lothringens bis zur Nordspitze des Elsaß beträgt 180 km.
Elsaß-Lothringen umfaßt das frühere Departement Niederrhein, das
Departement O b e rr h e i n mit Ausnahme der westlichen Teile des Arondissements
B e l f o r t, die Kantone Schirmeck und Saales vom Departement V o g e s e n, den
größeren Teil des Departements Mosel und den dritten Teil des Departements
Me urthe.
*§3. Wodenform.
I. Die Gesteine, ans denen unsere Erdkruste besteht, sind entweder ge-
schichtet oder ungeschichtet (massig). Die ersteren sind Niederschläge des Wassers
(Sedimente) und reich an Versteinerungen organischer Gebilde, während die
letzteren in feurigflüssigem Zustaude in die Höhe getrieben wurden und daher
keinerlei Versteinerungen führen (Eruptivgesteine).
Das wirkliche Alter der Gesteine anzugeben ist nicht möglich, wohl aber
das relative. Denn von zwei übereinanderliegenden Schichten ist die untere
als die ältere anzusprechen. Die Versteinerungen der Schichtenfolgen gehören
um so vollkommneren Organismen an, je höheren, d. h. jüngeren Schichten
sie entnommen sind, und man nennt diejenigen Schichten auf der Erde gleich-
«lterig, welche dieselben Versteinerungen sühren. Gebirgsglieder, welche auf
der Erde mehr oder weniger in ihren Eigenschaften (Massenbeschasfenheit,
Lagerungsverhältnisse, Ähnlichkeit der organischen Reste) übereinstimmen,
werden zu eiuer Gebirgssormation vereinigt, und so unterscheidet die Geologie
oder Entwicklungsgeschichte der Erde folgende, nach dem Alter geordnete For-
mationsgrnppen.
a) Azoische Formationsgruppe oder Urgebirge; kristallinische Ge-
steine, Gneiße, Schiefer, ohne organische Reste.
b) Die paläozoische Formationsgruppe besteht aus 5 Formationen,
von denen in unserem Lande besonders
di) die Kohlenformation und darüber die untere Abteilung der Dyassor-
mation, nämlich
b2) das Rotliegende gebildet sind.
Bemerkung. Die mit * bezeichneten Abschnitte können bei einer ersten Kenntnis-
nähme überschlagen werden.