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1. Heimatskunde von Elsaß-Lothringen für Schule und Haus - S. 16

1910 - Straßburg : Bull
16 §5. Die Flüjje im Elsaß. Nach Zurückgehen der Gletscher räumte der vom oberen Alfeld kommende Holenbach den Querriegel, der das Tal des unteren Alfelds sperrte, mit der Zeit weg. Er bildete im hinteren Masmünstertale einen etwa 2 Km langen Talsee, wahrscheinlich durch eine das Tal querende Moräne bei Semen hervorgerufen. Je mehr die Moräne weggewaschen wurde, desto kleiner wurde dieser Sewensee. Die Doller empfängt erstens links den Halenbach, welcher der Abfluß des unteren) Alfeldsees und des Sewensees ist und eigentlich als Quellfluß der Doller angesehen werden sollte. Der Stauweiher Alfeldsee liegt 620 m hoch, hat 9 ha Oberfläche und kann über eine Million cbm Wasser fassen. Ter Sewensee liegt 500 m hoch westlich von Sewen; er ist nur noch 4 ha groß, schlauchförmig, seine Ränder lassen sich nicht genau bestimmen, weil er sehr morastig ist. Zweitens empfängt die Doller links den Abfluß der nordöstlich vom Alfeld gelegenen, gestauten Neu weih er. Es find dies zwei durch je einen Damm ge- stante, ehemalige Trockenseen, der große 825 inlwcb. mit 5 ha Oberfläche, der kleine 9 m niedriger. Der Abflnß des noch mehr nordöstlich gelegenen, 984 m hohen, 41ia großeu, bis 17 in tiefen Sternsees mündet in den Abfluß der Neuweiher. Der Stern- see liegt in einem gewaltigen Kessel mit hochragenden Wänden. Seine Ufer sind mit riesigen Blöcken aus Granit und Grauwacke übersäet, der Abschlußdamm ist künstlich erhöht, so daß das Wasser um 3 m höher gestaut werden kann. Endlich nimmt die Doller rechts noch etwas südlicher den Abfluß des kaum 2 da großen, künstlich gestauten, am Bärenkopf gelegenen Lachtelweihers auf. Orte an der Toller: Masmünster, Sentheim, Seweu. 3. Die Thür entspringt im Bramontsattel, sie bildet oberhalb Wildenstein einen Wasserfall, das sogenannte Heidenbad. Sie durchfließt das St. Amarin- tal, eines der schönsten in den Vogesen und geht mit dem einen Arm bei Ensis- heim in die Jll. Der andere Arm läuft parallel der Jll, bis er sich zwischen Col- mar und Herlisheim mit einem Arme der Lauch vereinigt und bei Horburg in die Jll strömt. Im Tal der Thür finden sich einige, einzeln stehende Granitfelsen, der Mär- leberg und der Bärberg, gleich südlich bzw. nördlich von Odern, der Schloß- berg, 180 m hoch, mit der Ruine Wildenstein zwischen Krüt und Wildenstein. Das Amarintal war bis weit hinunter vergletschert, es finden sich jetzt noch mehrere Moränen quer durch das Tal. Aus dem Schloßberge und seiner östlichen Talseite ist eine Moräne erhalten, während sie auf der westlichen Seite fast ganz von der Thür weggeräumt ist. dorr liegen aber eine Reihe von Rundhöckern. Bei Krüt finden sich Moränen, der Märleberg und der Bärberg sind auf ihrer Nordseite niit Moränengestein bis hoch hinauf besäet, Wesserling selbst ist aus einer Moräne erbaut. Auch das Tal von Urbis, in dem der Weg von Wesserling nach dem Büssangsattel geht, war vergletschert, die Endmoräne ist am unteren Ende des Tales noch in solcher Größe vorhanden, daß Straße und Bach südlich von ihr kaum Platz finden. Heute finden wir nur noch trockene Talseen. Der oberste reicht südlich bis gegen Wildenstein, wo er wohl früher durch eine Moräne abgesperrt worden ist, die sich an die dortigen zahlreichen Rundhöcker anlehnte. Der zweite trockene Talsee reicht von Wilden- stein bis zur Moräne am Schloßberg. Auch im Tale von Urbis haben wir einen trocke- nen Talsee. Der Boden oberhalb der oben besprochenen Moräne^ist vermoort, ja es ist sogar noch ein freilich unbedeutendes Stück am unteren Ende des Tales von dem großen Diluvialmoränensee übrig, der bis an den Kamm hin sich in einer Länge von 3,5 km erstreckte.
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