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1911 -
Elberfeld
: Bacmeister
- Autor: Schillmann, Otto, Schieferdecker, Carl
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Bergisches Land
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
2. Vom Zwergenloch an der Kluse.
Es gab einst eine Zeit, da sah's hier im Wuppertal ganz
anders aus als heute. Von Häusern war nichts zu sehen.
Waldige Berge begleiteten die Wupper auf ihrem Lauf. In dem
klaren Wasser des Flusses spiegelten sich Himmel und Bäume.
Am dichtesten traten bei der Kluse die Berge an die Wupper
heran.
Das stille Tal mit seinen waldigen Hügeln hatten sich Zwerge
zum Wohnorte ausersehen. Am liebsten hielten sie sich an der
Kluse und im Island auf. Am Tage arbeiteten sie fleißig im
Innern der Berge, schmiedeten kostbare Waffen und Geräte oder
gruben in der Erde nach Schätzen, nach edlen Steinen und
Perlen. Abends, wenn die Männlein müde von der Arbeit
waren, lustwandelten sie im Walde oder ruhten unter schattigen
Bäumen aus. Auch als einzelne Leute ihre Hütten im Wupper-
tal bauten, blieben die guten Zwerge.
Mancher Wanderer, der in der Abenddämmerung durch den
Wald an der Kluse ging, hat die Männlein gesehen. . Häufig
hielten dann die Zwerge die Vorübergehenden an und plauderten
gemütlich mit ihnen. Aber die Leute mußten gut und fromm
sein. Ungezogenes Reden oder Tun duldeten die Zwerge nicht
in ihrer Nähe. Nach und nach zogen immer mehr Leute hierher.
An Stelle der kleinen Häuser, in denen die Garnbleicher wohnten,
entstanden Fabriken. Das Wasser der Wupper ward trübe und
müde von der vielen Arbeit; es floß nicht mehr so munter dahin.
Die Leute holzten manchen Wald ab; die Hügel wurden mit
Häusern bebaut. Auch der Kluser Wald verschwand. Da wurde
es den Männlein ungemütlich. Sie verließen das ehemals so
stille Tal und kehrten niemals wieder.
3. Warum ein reicher Mann nach seinem Tode
keine Ruhe fand.
Am Kerstenplatz in Elberfeld wohnte einst ein reicher Mann,
den die Leute Konellges nannten. Er war aber sehr unehrlich
und betrog oft die Leute, die bei ihm Recht suchten, um Hab
und Gut. So konnte er sich ein Haus nach dem andern kaufen,
und endlich gehörten ihm alle Häuser am Kerstenplatz. Auch
besaß er Gärten und Felder am Kirdel. So hieß früher der
Berg auf dem rechten Ufer des Mirkerbaches.