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1. Bergische Sagen - S. 6

1911 - Elberfeld : Bacmeister
Stadt und Land als Lehen erhalten. Nur dem Kaiser will ich dienen." Da der Kaiser sah, daß durch Güte der Streit nicht bei- zulegen war, befahl er, daß ein Gottesurteil entscheiden solle. Die beiden Feinde stellten sich einander gegenüber, zogen die Schwerter und drangen hart aus einander ein. Lange dauerte der Kampf, bis endlich Drost Brüning seinen Gegner mit einem gewaltigen Schlag zu Boden streckte. „Drost Brüning ist Sieger," erscholl es aus den Reihen der Umstehenden, „und er bleibt des Kaisers Lehensmann." 5. Vom treuen Schildknappen. Wo jetzt die beiden Städte Elberfeld und Barmen liegen, war vor vielen hundert Jahren dichter Wald. Ein silberhelles Bächlein floß hindurch. Buchen spiegelten sich in dem klaren Wasser. An einer Stelle war ein besonders schönes Fleckchen. Ein Wiesental zog sich am Berge hin. Blumen leuchteten aus dem Grase hervor, und Nachtigallen sangen im nahen Gebüsch ihr Lied. , Nicht weit von diesem Wiesental wohnte ein Ritter. Ihn: diente ein treuer Knappe, der seinen Herrn auf jeder Jagd und in jedem Streite begleitete. — Einst waren sie zur Jagd an den Rhein ausgezogen. Plötzlich bemerkten sie hinter sich eine Schar Feinde. Vor ihnen rauschte der Fluß. An ein Entfliehen war nicht zu denken. Der Ritter verzagte. Doch sein treuer Schild- knappe flüsterte ihm zu: „Mut, mein Herr, ich weiß eine Furt im Rhein und führe Euch sicher hinüber." So geschah es. Ehe die Feinde es merkten, war der Ritter mit seinem Knappen am anderen Ufer des Rheins. Zornig blickten die Feinde ihnen nach. Sie konnten sich nicht erklären, wie der Ritter entkommen war, und meinten, der treue Knecht sei ein böser Geist, der durch Zauber seinem Herrn geholfen habe. Nicht lange darnach wurde die Gemahlin des Ritters sehr krank. Kein Arzt konnte sie heilen. Der Jammer aller Burg- bewohner war groß. Da erklärte ein weiser Mann: „Ja, wenn die Burgfrau Löwenmilch tränke, dann würde sie gesund." Dies hörte der Schildknappe. Es verging noch keine Stunde, und der treue Knecht war mit Löwenmilch zur Stelle. Die Frau des Ritters trank und wurde bald gesund, zur großen Freude ihres
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