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1. Bergische Sagen - S. 11

1911 - Elberfeld : Bacmeister
- 11 - -vernehmen. Manchmal stiegen sie herauf aus ihrer Dunkelheit, um sich an der Sonne zu freuen, um allerlei Kurzweil zu treiben oder auch, wie die Zwerge an der Kluse und im Island in Elber« seld, mit guten Menschen freundlich zu plaudern. Einst waren wieder viele Männlein aus der Nacht ans Licht gestiegen. Sie ergötzten sich im Sonnenstrahl und trieben ihre Kühe und Schafe auf die Weide. Da kam ein rauher Jägers- mann des Weges daher. Damals gab es in den Wäldern des Wuppertales noch Ur- und Auerochsen; die wollte er jagen. Als nun der Jäger die kleinen Leute im Grase erblickte und ihr Treiben sah, mußte er laut lachen. Es war auch gar zu drollig anzusehen, wie das kleine Volk sich mit seinen winzigen Herden auf der Wiese abmühte. Eine Zeitlang sah der Weidmann lachend zu; dann packte ihn der Übermut, und er fing an, die Leutchen zu necken. Endlich schob der Riese mit seinem plumpen Fuße eins der Zwerglein zur Seite. Wie auf einen Alarmruf stob die ganze Gesellschaft auseinander, und im Nu verschwanden alle in Höhlen und Spalten. Der grobe Jäger aber stand mit ganz verblüfftem Gesichte da. Seine Tölpelhaftigkeit hatte den kleinen Gesellen den Aufenthalt bei Barmen verleidet. Kein menschliches Auge hat sie dort je wieder gesehen. Mit ihnen verschwanden auch die Schätze, die einst in den Bergen verborgen waren. Nur die Zwergenhöhle „nach Morgen hoch oben im Tale" erinnert an die gute, alte Zeit, da dort die Zwerge hausten. 10. Mallack bei Barmen. Wohl mancher, der durch Mallack bei Barmen wandert, hat sich schon über diesen merkwürdigen Namen gewundert. Er ist auf spaßhafte Art entstanden. J?n deutschen Lande herrschte Krieg. Ein französischer Reiter war auf dem Rückzug nach Frankreich von feinen Käme- raden getrennt worden und ^xitt lange durch Feld und Wald, um den rechten Weg zu suchen. Auf seinen Irrfahrten kam er auch durch einen tiefen Hohlweg, der an dem heutigen Mallack vorüberführte. Roß und Reiter waren aufs höchste erschöpft. Wie freute sich der müde Reitersmann, als er in der Ferne eine menschliche Wohnung erblickte. Eilig näherte er sich dem Bauern, der gerade zum Fenster hinausschaute. Doch dieser war ver^ drießlich. daß er durch den Fremden belästigt werden sollte, rückte
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