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1911 -
Elberfeld
: Bacmeister
- Autor: Schillmann, Otto, Schieferdecker, Carl
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Bergisches Land
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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-vernehmen. Manchmal stiegen sie herauf aus ihrer Dunkelheit,
um sich an der Sonne zu freuen, um allerlei Kurzweil zu treiben
oder auch, wie die Zwerge an der Kluse und im Island in Elber«
seld, mit guten Menschen freundlich zu plaudern.
Einst waren wieder viele Männlein aus der Nacht ans Licht
gestiegen. Sie ergötzten sich im Sonnenstrahl und trieben ihre
Kühe und Schafe auf die Weide. Da kam ein rauher Jägers-
mann des Weges daher. Damals gab es in den Wäldern des
Wuppertales noch Ur- und Auerochsen; die wollte er jagen. Als
nun der Jäger die kleinen Leute im Grase erblickte und ihr
Treiben sah, mußte er laut lachen. Es war auch gar zu drollig
anzusehen, wie das kleine Volk sich mit seinen winzigen Herden
auf der Wiese abmühte. Eine Zeitlang sah der Weidmann
lachend zu; dann packte ihn der Übermut, und er fing an, die
Leutchen zu necken. Endlich schob der Riese mit seinem plumpen
Fuße eins der Zwerglein zur Seite. Wie auf einen Alarmruf
stob die ganze Gesellschaft auseinander, und im Nu verschwanden
alle in Höhlen und Spalten. Der grobe Jäger aber stand mit
ganz verblüfftem Gesichte da. Seine Tölpelhaftigkeit hatte den
kleinen Gesellen den Aufenthalt bei Barmen verleidet. Kein
menschliches Auge hat sie dort je wieder gesehen. Mit ihnen
verschwanden auch die Schätze, die einst in den Bergen verborgen
waren. Nur die Zwergenhöhle „nach Morgen hoch oben im
Tale" erinnert an die gute, alte Zeit, da dort die Zwerge hausten.
10. Mallack bei Barmen.
Wohl mancher, der durch Mallack bei Barmen wandert, hat
sich schon über diesen merkwürdigen Namen gewundert. Er ist
auf spaßhafte Art entstanden.
J?n deutschen Lande herrschte Krieg. Ein französischer
Reiter war auf dem Rückzug nach Frankreich von feinen Käme-
raden getrennt worden und ^xitt lange durch Feld und Wald,
um den rechten Weg zu suchen. Auf seinen Irrfahrten kam er
auch durch einen tiefen Hohlweg, der an dem heutigen Mallack
vorüberführte. Roß und Reiter waren aufs höchste erschöpft.
Wie freute sich der müde Reitersmann, als er in der Ferne eine
menschliche Wohnung erblickte. Eilig näherte er sich dem Bauern,
der gerade zum Fenster hinausschaute. Doch dieser war ver^
drießlich. daß er durch den Fremden belästigt werden sollte, rückte