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1. Geschichte der Neuzeit - S. 44

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
44 Preuhen und Osterreich. Kriegsdienst; sie sollten das Bergwerk" des Volkswohlstandes aus-beuten: Gewerbe und Handel. Es verdro den kerndeutschen Fürsten, da man die Blitz- und Schelmfranzosen" nachffte und ihnen so viel abkaufte. Daher verteuerte er durch Eingangszlle fremdlndische Erzeugnisse, namentlich Tuche, oder er verbot sie, damit das Geld im Lande bleibe. Er lie die Webereien und ihre Erzeugnisse nach bestimmten Vorschriften streng berwachen, und bald wurden z. B. die blauen Tuche von Berlin bis nach Italien und Spanien ver-schickt; aus diesem Berliner Blau" bestand die Montur" seines Fuvolkes, wie er berhaupt die Bekleidung seines Heeres nur aus einheimischen Stoffen herstellen lie. Er erblickte im Staat nicht sein persnliches Eigentum wie die andern Fürsten; er betrachtete es als seine knigliche Gewissenspflicht, sein Volk soviel nur mensch und mglich" zu konservieren", es so wohlhabend zu machen, da die Abgaben es nicht drckten. Sein Generaldirektorium", in dem er sich selbst den Vorsitz vorbehielt, ver-teilte die Steuern nach Magabe des Vermgens auf alle Unter-tanen; sein eigener Hofhalt sollte nicht akzisefrei sein. Er milderte die Fronlast und schtzte die Bauern vor Mihandlung: ein König der Bettler, wie die Franzosen spotteten. Er machte das Havellndische Luch urbar. An der Landwirtschaft hatte er selbst seine Freude; rastlos bereiste er die Provinzen und beaufsichtigte den Anbau seiner Do-mnen, den Verkauf des Holzes aus seinen Forsten wie des Salzes und der Kohlen aus seinen Bergwerken. In den wachsenden Stdten fand der Landmann Absatz fr sein Korn, fr das der König einen Mindest- und einen Hchstpreis festsetzte. In guten Iahren kaufte er Kornvorrte ein, um sie in teuern Zeiten billig abzulassen; so hat er, so spter sein Sohn der Hungersnot vorgebeugt. 4. Fleiige Hnde suchte er stets ins Land zu ziehen: je mehr Menschen, desto lieber!" Aber er bestimmte: Bei Leib- und Lebens-strafe keine Polen, sondern lauter deutsche Leute!" In dem von der Pest entvlkerten Ostpreuen siedelte er Scharen von Einwanderern an; er zahlte ihnen die Reise durch seine Lande und gab ihnen Huser und Ackergerte. 15 000 protestantische Bauern, die der Erzbischof von Salzburg auswies, nahm er unter seinen Schutz und verpflanzte sie an die Memel. Er selbst war duldsam; er verbot den Predigern alles Gezanke: nur die Furcht Gottes und das wahre, ttige Christentum sollten sie
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