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1. Geschichte der Neuzeit - S. 86

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
86 Zur Erweiterung: Der Dreiigjhrige Krieg. Geschichtsbchern des Thukydides und besonders des Xenophon, der selbst ein strategischer Reformer gewesen war. Er stellte den veralteten phalanrartigen Vierecken (Bataillonen") der Liga seine leicht beweglichen Brigaden und Regimenter entgegen und ersetzte die wuchtigen Eabelmusketen durch leichte Handrohre; seine Kanonen bestanden aus ftupferrohren mit einem berzug von Strickwerk und Leder, spter aus Eisen. 4. Nach der entscheidenden Schlacht bei Breitenfeld verfuhr Gustav Adolf nach dem Vorbilde des Kaisers: er sah alles Land als seine Beute an. Auf seinem Zug durch die Pfaffengasse" am Main nahm er berall die Erbhuldigung entgegen und bte landesherrliche Rechte aus. Das in seinem Glauben vergewaltigte Volk empfing den stattlichen Mann mit seinem herzgewinnenden Wesen berall mit Jubel; mit dem sieg-reichen Heer durchzog die lutherische Predigt das Reich aufs neue". Gustavs Gattin war die Schwester des Kurfrsten von Branden-brg; auch seine Mutter war eine deutsche Frstin gewesen: er sah das Deutsche als seine Muttersprache an und war mit dem deutschen Geistes-und Gemtsleben innig vertraut. 5. Wallen stein war tschechischer Abkunft, fhlte aber als Deutscher; seine Gter bewirtschaftete er ausschlielich mit deutschen Beamten. Ob-gleich zum Katholizismus bergetreten (Konvertit"), baute er den Evan-gelischen in seiner Hauptstadt Gitschin eine Kirche. Sein religises Leben drehte sich wie das vieler Gebildeten jener Zeit um die Sterne. Oft hatten Groe, wie Kaiser Rudolf Ii. und Papst Pius V., ihre Hofastro-logen, die ihnen die Nativitt", das Horoskop" stellen, den Stand der Gestirne bei ihrer Geburt und zu anderen Zeitpunkten berechnen muten; Kepler hat von diesen Arbeiten gelebt. Seinen Sternen vertrauend, hatte Wallenstein geduldig seiner Stunde geharrt. Auf des Kaisers Bitten ging er zaudernd an die Werbung, zaudernd an die Fhrung des Heeres. Durch seinen Marsch nach Franken bedrohte der Friedlnder Gustavs Verbindung mit dem Norden: der König mute von seinem Vorsto auf Wien abstehen, auf das die Sachsen gleichzeitig von Bhmen aus vorrcken sollten, deckte aber mit seiner ganzen Heeresmacht Nrnberg, seine strkste Sttze in Sddeutschland. Wallenstein verschanzte sich auf den Hhen am linken Ufer der Regnitz. Wie der Sturm auf die Alte Feste, den Schlssel der Friedlndischen Stellung, milang der Versuch des Knigs, seinen Gegner nach dem Sden zu locken. Wallenstein warf sich nach Sachsen und zwang dadurch den König, seinem unzuverlssigen Bundesgenossen aber-mals zu Hilfe zu kommen.*) *) Gustavs Ausgang erzhlt Schiller im Dreiigjhrigen Krieg" und R. F. Meyer in der Novelle Gustav Adolfs Page".
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