Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der Neuzeit - S. 103

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Verlust Strasburgs. Die Trken vor Wien. Iv 6573. 103 Schon hatten die Trken den Venezianern die letzte Beute aus dem Lateinischen Kreuzzug, die Insel Ranina (Kreta), weggenommen; an der ruhmvollen Verteidigung hatten sich auch franzsische und namentlich deutsche Kriegsleute beteiligt. Noch frher hatten sie die Siebenbrger geschlagen und waren in das sterreichische Gebiet eingebrochen. Aber der kaiserliche Feldherr Montecuccoli warf sie unter dem Beistand bran-denburgischer, bayerischer, schsischer Truppen bei St. Gotthard an der Raab zurck. Dennoch drangen die Osmanen, meist im Bunde mit magyarischen Emprern, immer wieder in die sterreichischen Grenzlande vor. Allerorten im Reich ertnte die Trkenglocke, bei deren Schall jedermann in Haus und Feld und auf der Gasse ein andchtiges Vaterunser beten und Gott um Abwendung der Gefahr anrufen sollte. Endlich rckte der Growesir Kara Mustafa mit angeblich der 200 000 Mann und 300 Geschtzen heran, denen der Kaiser nur 100 000 Mann mit 100 Stcken" entgegenzustellen hatte. Aber noch lebte in den Deutschen der Kreuzzugsgedanke: alle Stnde und Stmme vereinigten sich zur Abwehr. In dem hartbedrngten Wien trat dem Grafen Rdeger von Starhemberg der Brgermeister zur Seite; der Bischof von Wienerisch Neustadt, der in jngeren Jahren als Malteser auf Kandia gegen die Trken gefochten hatte, leitete die Krankenpflege und war berall zur Hand, wo Trost und Zuspruch ntig war. Schon war die Kaiserstadt durch die Geschosse und die Strme der Belagerer und besonders durch ihre Hauptwaffe, die Minen, in einen Trmmerhaufen verwandelt. Da strmte in der Donau-Ebene das Entsatzheer zusammen und erfocht den glnzenden Sieg. 3. Polen und Venedig schlssen mit dem Kaiser ein Bndnis. Die Venezianer eroberten mit vorwiegend deutschen Truppen Morea (d^3e= loponnes) und rckten vor Athen; eine Bombe sprengte ein Pulvermagazin auf der Akropolis, das beim Auffliegen den bis dahin wohlerhaltenen Parthenon auseinanderri. In Ungarn aber erschien jetzt auch ein kurmrkisches Heer. Der alte Kurfürst war zum Abschied selbst ins Lager geritten: Mit Geist und Gemt werde ich allzeit in eurer Mitte sein," sagte er. Unter dem Kurfrsten Mai Emanuel von Bayern, den die Soldaten wegen der Farbe seines Wappens den blauen König nannten, nahmen sie ehrenvollen Anteil an der Erstrmung Ofens. Vor Ofen fielen auch sechzig Handwerkershne aus Barcelona, die zu Fu nach Ungarn gekommen waren, um im Glaubenskriege mit-zufechten. Ein neues Trkenheer schlug Markgraf Ludwig Wilhelm, der
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer