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1. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. bis 3. (bezw. 4.) Schuljahr - S. 72

1909 - Leipzig : Klinkhardt
ist mit grünem Moos bedeckt, und das ist so weich wie Samt. Ls ist ganz still in der Höhle, und nur ein kleines Lämpchen brennt. Aber alle schlafen doch nicht. Line enge Treppe führt aus der Höhle hinauf, und oben ist ein kleiner Felsenspalt; da kann man weit hinaussehen ins Land. Dort hält einer von den Zwergen Macht Tag und Nacht. Allemal, wenn die Sonne hinter den Bergen aufgeht und die Molken vergoldet, steigt ein andrer Zwerg hinauf, nimmt den Spieß und wallst. 3jt das dreihundertmal geschehen, dann bläst der letzte Zwerg in eine silberne Trompete. Da erwachen alle Schläfer unten in der Höhle. Die Zeit war nun wieder einmal um. Die Troinpete erklang. Basch fuhren alle Schläfer ans dem Schlafe empor. Der Vater Niklas stand auf und rief seinen Zwergen zu: „Auf, ihr Zwerge! Zn die Merkstatt! Meihnachten ist bald da. Nun müssen wir wieder an unsre Arbeit. Seid rührig, denn es gibt heute viel zu schaffen. Ls müssen die Sägen geschärft und die Äxte geschliffen werden; denn morgen geht es in den Mald. Mir wollen Thristbäume holen. Auch müßt ihr Kreuze zimmern für die Bäumchen, und die Schlitten müßt ihr herzuholen, damit wir die waldbäumchen daraufladen können." — So sprach Niklas. Flink sprangen die Zwerge auf und gingen an ihre Arbeit. Der eine schärfte die Sägen und raspelte mit einer Feile (?) gar fleißig zwischen den Zähnen der Säge; zwei andere schleiften die Äxte am Schleifsteine; andere holten die Schlitten herbei; wieder andere trugen Bretter herzu, zerschnitten sie und mallsten Kreuze daraus. Das war ein Leben in der Merkstatt! Überall pochte, hämmerte und klirrte es. Bald war alles bereit. Nun kam Vater Niklas, besah sich alles und sagte zuletzt freundlich zu seinen Zwergen: „Seid fleißig gewesen, Kinder! Freut inich! Nun könnt ihr ruhen bis morgen abend! Morgen abend aber geht's hinaus in den Wald!" Die Zwerge legten sich nieder und ruhten den ganzen Tag aus von ihrer Arbeit. Nun ward es aber Albend. Die Sonne war schon unter- gegangen, und die Sternlein blitzten schon am Himmel, und setzt kain auch der Mond dort hinter den Bergen herauf. Da ging Vater Niklas zu seinen Zwergen und schwang eine Glocke und sprach: „Steht auf, Kinder! Die Nacht ist gekommen. Die Sterne funkeln ain klaren Himmel und der Mond wird uns leuchten zu unsrer Arbeit, vergeßt nichts! Nehmt Sägen, Äxte, Schlitten und was wir brauchen mit!" Alle waren gleich bereit. Bald zog die Schar zur Felsenspalte hinaus, voran ging der Vater Niklas, auf einen langen Stab gestützt; die Zwerge schritten hinter ihm drein. Ls war ein prächtiger Winterabend. Die Äste und Zweiglein im Walde waren wie mit Silber bestreut und der Mond mit seinen Sternlein
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