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1909 -
Leipzig
: Grunow
- Autor: Bamberg, Friedrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Besonderes Interesse erregen die noch vorhandenen alten Tor-
türme. Der Turm des Stettiner Tores öffnete sich einst
dem falschen Waldemar aus seinem Triumphzuge durch die
Mark. Der Schwedter Torturm, der Hexentorturm, der
Mitteltorturm, dessen Zinne ein Adler ziert, der einen Ring
im Schnabel trägt, sind Zeugen hochbedeutsamer Zeit und ller-
leihen der Stadt großen Reiz. Von den ehemaligen Klöstern
sind nur noch spärliche Reste vorhanden. In der durch
Schönheit und Großartigkeit alles überragenden Marienkirche
war die Leiche Gustav Adolfs von Schweden aufgebahrt (1632).
Sehenswert ist das Uckermärkifche Museum mit zahlreichen
Gegenständen aus uralter Steinzeit, vielen Handschreiben usw.
Außerdem besitzt die Stadt ein Lehrerseminar und ein Land-
armenhans. Die Stadt ist der Mittelpunkt des nckermärkischen
Vieh- und Getreidehandels. Ackerbau, namentlich Zuckerrüben-
bau und mannigfache Fabriktätigkeit, wie Zuckerfabriken, Bier-
branereien, Eisengießereien, Maschinenfabriken, Dampfsäge-
werke und Zigarrenfabriken, liefern den Bewohnern Be-
schästignng und Unterhalt.
Der Ursprung der Kreisstadt Angermünde {71jc2 T.) ist in
Dunkel gehüllt. 1292 besaß die Stadt bereits ein Franziskaner-
kloster, von dem noch jetzt einige Reste erhalten sind. Unter den
kirchlichen Bauwerken ragt die St. Marienkirche hervor, die
uiele Altertümer enthält. In der 1853 umgebauten Sakristei
wird der Schatzkasten Johannes I. aufbewahrt, aus dem 1278
vom Minister von Buch 4000 Mark Silber als Lösegeld für
Otto Iv. gezahlt wurden. Das heutige Angermünde be-
fchäftigt sich mit Getreidehandel, Kartoffel- und Tabakbau.
Schwedt a. O. (9^ T.) wird wegen seiner schönen Lage die
„Perle der Uckermark" genannt. Schloß und Park bieten
mancherlei Sehenswürdigkeiten. Die ertragreichen Wiesen
liefern reichliches und gutes Heu. Fischerei und Ackerbau,
namentlich der von den Franzosen und Psälzern eingeführte
Tabakbau und die Verarbeitung des Tabaks sind die Hanptbe-
fchäftiguug der Bewohner. Vierraden (l1/2 T.) treibt gleichfalls
bedeutenden Tabakbau. Oderberg (4 T.) zieht sich in einer tief
eingeschnittenen Talsenke der Alten Oder hin. Auf dem Markte