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1909 -
Leipzig
: Grunow
- Autor: Bamberg, Friedrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
30 —
Händen fleißiger Ansiedler entwickelte sich das Gebiet zum
fruchtbarsten Landstrich der Mark. Die schmucken Dörfer,
Vorwerke und Domänen zeugen von dem Wohlstande der
Besitzer. Die Oderbrücher bauen hauptsächlich Weizen, Gerste,
Raps, Zuckerrüben und vereinzelt auch Tabak. Die Niede-
ruugeu liefern reichlich Heu. Neben dem Ackerbau betreibt
man auch umfangreiche Gänsemästerei. Der Mittelpunkt
des Gänsehandels ist Neu-Trebbin. Die eiuzige Stadt ist
Cüstriu (f. ©.25 f.).
4. Die Senfe des Anowkanals
Schon Kurfürst Joachim Friedrich ließ die Finow durch
eiuen Kanal verbinden, der aber im Dreißigjährigen Kriege
vollständig verfiel. Erst Friedrich der Große ließ die Arbeit
wieder ausnehmen und vollenden. Der Finowkanal verläßt
die Havel bei Liebenwalde und zieht sich ostwärts an Ebers-
walde vorüber zur Alten Oder, die er bei Oderberg erreicht.
Da das von ihm durchschnittene Gelände allmählich von
Westen nach Osten abfällt, senkt sich der Kanal stufenweise
zur Oder. Ilm den Übergang von einer Stufe zur andern
zu vermitteln, mußten 17 Schleusen angelegt werden. Der
Finowkanal gehört zu den belebtesten Wasserstraßen der
Provinz. Durch ihn empfängt Berlin den größten Teil
seiner Kaufmannsgüter aus Stettin und einen großen Teil
seines Holzes. An seinen Ufern hat sich eine lebhafte Ge-
Werbtätigkeit entwickelt. Oderberg besitzt die bedeutendsten
Sägewerke Brandenburgs. In dem Lieper und Oderberger
See, die beide vom Kanal durchschnitten werden, liegen
Tausende von Baumstämmen, die als Floßholz aus den
Wäldern Preußens und Polens, zum Teil auch aus der
Mark herbeigeschafft werden. Die günstigen Verkehrsverhnlt-
nisse haben in der Umgebung von Eberswalde eine bedeutende
Eisen-, Messing-, Papier- und Ziegelsteinfabrikation hervor-
gerufen Zur Anlage des geplanten Großschiffahrtsweges
von Stettin nach Berlin soll der Finowkanal benutzt werden,
durch deu Berlin direkte Verbindung mit dem Ozean er-
halten soll.