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1. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 50

1909 - Leipzig : Grunow
— 50 — der Spree schnelle Fortschritte. Bereits 1285 war die Stadt mit Mauern, Warttürmen und Wallgräben versehen. Historische Bedeutung erlangte die Stadt durch die 1348 bewiesene An- hänglichkeit an Ludwig deu Altern sowie durch deu in ihren Mauern 1373 abgeschlossenen Vertrag, nach dem Otto der Faule die Mark an Kaiser Karl Iv. verkaufte. Seine Blüte- zeit erlebte Fürstenwalde in der Zeit von 1385 bis 1508, als es Bischofssitz der Bischöfe von Lebus war. Mit der Ein- führnng der Reformation fank Fürstenwalde zu einem stillen Landstädtchen herab. Die Mauern zerbröckelten, Tore und Türme wurden abgetragen, und frei und ungehindert konnten nun Wohlfahrt, gewerbliches Leben und Streben Einzug halten. Eine kleine Nebenstadt bilden die Fabrikanlagen von Julius Pintsch, in denen etwa 2600 Personen loh- nende Beschäftigung finden. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören das Bismarckdenkmal, ein Findling aus Grauit mit Medaillon, das Kriegerdenkmal, der Bullenturm, ein Rest der frühern Wehrhaftigkeit, das renovierte Rathaus, eins der schönsten mittelalterlichen Ge- bände Norddeutschlands, die St. Marien-Domkirche, eine dreifchiffige gotische Hallenkirche, die zurzeit einer umfassenden Renovation unterzogen wird, die 1906 erbaute katholische Kirche, ein Prachtbau ersten Ranges usw. Friedrichshagen (13 T.) verdankt seine Entstehung Friedrich Ii., der 1753 hundert schlesische und böhmische Woll- und Seidenspinner hier ansiedelte. Die Kolonisten arbeiteten für das Königliche Lagerhaus und standen unter Aufsicht einer besondern Staatsbehörde. Mit der Einführung der Maschinen trat die Spinnerei nach und nach zurück, die königliche Spinnerei wurde 1802 aufgelöst, und die Bewohner sahen sich genötigt, andre Erwerbszweige zu ergreifen. Das ihnen zugewiesene Land wurde der Obstkultur dienstbar gemacht und der Ertrag nach Berlin gebracht. So führten die Kolonisten ein be- scheidenes Dasein. Der Stolz Friedrichshagens ist der Müggelsee, ans dem alljährlich die großen, aus allen deutschen Gauen besuchten Segelregatten stattfinden. Dadurch wurden die Fremden auf die herrliche Lage des Ortes auf-
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