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1. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 68

1909 - Leipzig : Grunow
— 68 — Der fruchtbare Boden der Umgegend eignet sich besonders für den Anbau von Zuckerrüben, die in mehreren Zuckerfabriken verarbeitet werden. Die wichtigste Industrie ist jedoch die Ziegelfabrikation. In neuerer Zeit hat sich Nauen besonders durch den Vorortverkehr gehoben. Ketzin (4200 Einw.), ein echt märkisches Städtchen, nach alter Wendenart in Wasser und Luch förmlich verschanzt, wird 1197 als ein Geschenk des Mark- grasen Otto. Ii. an das Domkapitel in Brandenburg erwähnt und 1320 als Marktflecken bezeichnet. Heute ist Ketzin ein Schifferstädtchen; zahllose, die Spree, Havel und Elbe be- fahrende Lastkähne tragen den Namen Ketzin als Heimatort am Heck, und iin Winter sammeln sich ganze Flottillen großer Flußkähne an den Liegeplätzen der Stadt, und mit den heim- kehrenden Schiffern zieht Leben in die stillen Straßen des Städtchens. In der Umgegend herrscht starker Ziegeleibe- trieb. Rathenow (23 T.) hat sich aus einem kleinen Acker- städtchen zu einem bedeutenden Judnstrieort entwickelt. Unter den zahlreichen Industriezweigen nimmt die optische Industrie, die 1800 durch den Pfarrer August Duncker begründet wurde, den ersten Rang ein. Gegenwärtig besitzt die Stadt über hundert optische Firmen. Über 1500 Dutzend Brillen und Fassungen gehen täglich in alle Welt. Außerdem liefern mehrere Firmen geschliffene Beleuchtungsringe, Fresnelfche Linfensysteme für Schiffslaterueu, Scheinwerfer und Feld- stecher. Fast in allen größeren optischen Fabriken werden auch Lupen, Fernrohre, Mikroskope, Stereoskope usw. äuge- fertigt. Außerdem gewähren die zahlreichen Ziegeleien, Kalk- öfen, Holzschneidereien, Schisfbanereien, Möbel- und Ofen- fabriken, Eisengießereien usw. lohnende Beschäftigung. Brandenburg (51 T.), das unserer Mark den Namen gab, ist die älteste Stadt der Mark. Im Winter 928 eroberte Kaiser Heinrich I. den Ort und besetzte ihn mit deutschen Kolonisten. Otto I. ersah Brandenburg zum Stützpunkt der deutschen Kolonisation und Mission und errichtete auf der Burginsel ein Bistum. Im Wendenanfftande 983 wurde die Stadt den Deutschen wieder entrissen und ist in der Folge abwechselnd in deutschem und wendischem Besitze gewesen, bis
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