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1909 -
Leipzig
: Grunow
- Autor: Bamberg, Friedrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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land und die Zauche. Seit einiger Zeit ziert den Gipfel des
Berges noch die Bismarckwarte. Die Stadt ist reich an mittel-
alterlichen Erinnerungen. Der Dom, ein gotischer Backstein-
bau, weist bis in die Zeit Ottos I. zurück. In den Stiftsgebäuden
ist jetzt die Ritterakademie (ein Gymnasium mit Alumnat für
die Söhne des märkischen Adels) untergebracht. Vor dem Rat-
Hause erhebt sich die 5^ Meter hohe Figur eines Rolands.
Die Katharinenkirche, die 1224 zum erstenmal erwähnt
wird, ist ein stattlicher Backsteinbau mit hohem Dach und
Kuppelturm. Die Gotthardkirche ist das älteste Gotteshaus
der Stadt. Sie wurde bereits von Pribislaw als Feldstein-
basilika errichtet und mit Prämonstratensern besetzt. Sehens-
wert sind auch die verschiedenen noch gnt erhaltenen Tortürme.
Brandenburg betreibt lebhafte Industrie. In den zahlreichen
Fabriken werden Fahrräder, Korbwaren, Kinderwagen, Woll-
und Lederwaren hergestellt. Die Havel treibt große Mahl- und
Ölmühlen. Schiffahrt und Fischerei bieten lohnenden Erwerb.
Eng verknüpft mit der Geschichte der Mark Brandenburg
ist der südlich von Brandenburg an der Plane gelegene Ort
Reckahn, woselbst sich der Familiensitz der Familie von Nochow
befindet. Ein ehrendes Andenken bei der Mit- ,'und Nachwelt
erwarb sich der Domherr Eberhard von Rochow durch die
Förderung der Schule und durch die Hebung der tief ver-
nachlässigten Bildung des Landvolkes. Sein hundertjähriger
Todestag wurde am 16. Mai 1905 in Reckahn feierlich be-
gangen. Sein Grabdenkmal sowie das seiner Gattin befindet
sich auf dem alten Friedhofe mit der Inschrift:
„Sie schätzten sich im Leben sehr
und wünschten
auch im Tode nicht getrennt zu sein."
Sein treuer Mitarbeiter Heinrich Bruns ruht neben der Kirche.
Ein Denkmal, bestehend aus Stein und Urne und der ehren-
vollen Inschrift: „Er war ein Lehrer", steht im Schloßparke.
Grab und Denkmal werden noch heute sorgfältig gepflegt.
Auf der Höhe zwischen dem Dorfe und Rotscherlinde er-
hebt sich eine Steinpyramide, die der damalige Besitzer