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1. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 22

1908 - Berlin : Voss
_ 22 _ flüchteten nach Osten auf englisches Gebiet in die Kalahari-Wüste, so daß mit stärkeren Kräften die Operationen gegen die Bandenführer Morenga und Morris in den Großen Karas-Bergen aufgenommen werden konnten. Dieselben wurden im März, iu deu Gefechten bei Aob und Narndas zersprengt, Morenga noch einmal am 26. April bei Gananis geschlagen. Letzterer flüchtete mit 150 Mann über die englische Grenze, an welcher ein Teil der Bande entwaffnet wurde. Oberst Deimling mußte in Folge eines Sturzes für einige Zeit noch Deutschland zurückkehreu. Die iu die Kalahari-Wüste geflüchteten Witbois wurden durch eiue Aufstellung am Nossob und Auob beobachtet, einzelne Teile am 25. März bei Aminuis und am 7. April am Große» Nosseb zurück- gedrängt,") im Juui und Juli, als ihre Wüsten-Nahrung, die Tschamas-Melonen, erschöpft war, brachen sie durch und erreichten ihre alten Wohnsitze zwischen der Naukluft und Bethanien, um vou hier aus Vorräte aus der Etappenstraße Windhnk -Keetmaushoop abzufangen, was auch zeitweise gelang. General o. Trotha versuchte Hendrik Witboi zu umstellen, der- selbe entkam aber Anfang August mit 50 Mann nach dem Osten. Eine im Westen verbliebene Bande wnrde am 13. September bei Nubib gestellt und verlor 80 Tote. Am 29. Oktober erlag dann der berühmte 80jährige Krieger Hendrik seinem Geschick. Beim Angriff auf einen Transport bei Fahlgras erhielt er einen Schuß in den Oberschenkel und starb eiue halbe Stunde daraus au Verblutuug. Seine letzten Worte waren: „Es ist jetzt genug, mit mir ist es vorbei, die Kinder sollen jetzt Ruhe haben." Hendrik war iu seiner Art eine bedeutende Persönlichkeit mit weit reichendem Einfluß. Bei großer Schlauheit und berechnendem Ego- ismns ließ er sich doch von einer mystischen religiösen Stimmung verzweifelten und erfolgreichen Bajonettangriff gegen den doppelt überlegenen Feind, welcher die Wasserstelle besetzt hatte. Der tötlich verwundete Major v. Nauendorfs bot 1000, dann 10 000 Mark für einen Schluck Wasser, lehnte aber dann den letzten Schluck Rotwein, den der verwundete Sergeant Wehinger ihm brachte, mit den Worten ab: „Trinken Sie es selbst, lieber Kamerad, Sie müssen wohl noch zu Ihrem Geschütz zurück, mit mir ist's doch bald aus." — In diesem Gefecht versuchten die Hottentotten Geschütze im'sturm-- anlauf zu nehmen, während sie sich sonst nur in geschickter Defensive oerhielten — Durch den Sonnenbrand bei Wassermangel wurden einige Deutsche sinuig. i') Anlage 4, Einzelschilderung.
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