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1. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 77

1908 - Berlin : Voss
— 77 — Zu den energischen und kr i e g s t ü ch t i g en N e g e r st ä m m c n gehören insüdwestasrika die Hereros und die Ovambos. Erstere sind in ihrer Macht nach dem Aufstande gebrochen und haben ihr Land verloren. Soweit sie nicht gefallen oder im Sandfelde umgekommen sind, wanderten sie ans nach dem britischen Nachbarlande, ein Rest findet seine Existenz als Arbeiter in der deutschen Kolonie. Die' Ovambos, welche südlich des Grenzflusses Kuuene und bis über die portugiesische Grenze angesessen sind, nahmen nur mit einem oar- tiellen und mißglückten Vorstoße) an dem Aufstande der Hereros teil und verhielten sich dann ruhig. Ihre Macht, 10 000 gut be- wassnete, zum Teil berittene Männer, ist noch nicht gebrochen und kann viel Schwierigkeiten bereiten, da sie, ähnlich wie die Bondel- zwart-Hottentotten im Süden, über den Grenzfluß ausweichen und sich durch portugiesisches Gebiet mit Massen und Munition ver- sehen können.^) Die bis an die Grenze des Ovambo-Landes führende Eisenbahn würde die Durchführung eines Kriegszuges erleichtern. Ein solcher wird aber nicht beabsichtigt, im Gegenteil, das Betreten des Ovambo-Landes ist bis auf weiteres ganz verboten, um Kon- flikten vorzubeugen. In kluger Berücksichtigung der Verhältnisse kauu wohl eine Einigung mit den Häuptlingen erreicht werden, wenn Teile des Landes in Banmwoll-Kultur genommen werden sollen. Beim Bau der Otavi-Bahn gelang es, einen Häuptling materiell zu interessieren und dieser stellte 2—300 Arbeiter. In O st a f r i k a ist das Jäger- und Viehzüchter-Volk der Massai und der ihnen verwandten Wandorobbo als kriegstüchtig zu be- zeichnen, es fehlt ihnen aber an genügend guten Feuerwaffen. Erstere nomadisieren in der etwa 400 Km langen und 200 Km breiten Massai- Steppe zwischen dem Kilimandjaro und der Station Mpapna und haben sich seit dem siegreichen Festsetzen der Deutschen im Kilimand- jaro-Gebiet, im Jahre 1893, ruhig Verhalten.^) Hungersnot kann sie aber zu erneuten Räubereien veranlassen. Eine Fortsetzung der 51) Der Angriff des Häuptlings Nechale mit 600 Mann auf den Grenz- posten Namutoni östlich der Etocha Pfanne murde von einer schwachen Ab- teilung der Schutztruppe abgeschlagen (5 So'daten mit 6-8 Farmern». '' Der im Sommer 1907 von den Portugiesen unternommene Kriegs- Mg gegen die Ovambos auf ihrem Gebiet, unter Anschluß der dort ange- sessenen Buren, kann auch für die deutsche Seite günstig wirken. S3) Im Jahre 1905, während des Aufstandes, stellten sie sogar 400 Hilfskrieger.
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