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1908 -
Berlin
: Voss
- Autor: Lignitz, Viktor von
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Morogoro-Bahn bis Kilossa und der Tmiga-Bahn bis nach Aruscha am
Kilimandjaro würde auch aus dieser Rücksicht wünschenswert sein.
Die Wandorobbo nomadisieren westlich von den Massai bis zum
Viktoria-See.
Die Wahehe, welche sich im Kampfe gegen die Zelewskische
Expedition im Jahre 1891 als sehr kriegstüchtig erwiesen, bei priini-
tioer Bewaffnung, hatten nach der Eroberung ihres Hauptortes
Jringa durch die Schelesche Expedition im Jahre 1894 in einzelnen
Gruppen bis zum Jahre 1898 Widerstand geleistet. Seit dem Tode
ihres Sultans Kwawa, welcher von seinen Anhängern verlassen
durch Selbstmord endete, haben sie Ruhe gehalten und die Stationen
der Schutztruppe Neu-Jringa und Kalinga (später nach Mahenge
verlegt) nicht belästigt. Auch die Mafiti an der Südgrenze der Kolonie
haben ihre Raubzüge eingestellt.
Die Wanjamwesi an der alten Karawanenstraße bei Tabora
haben sich nach dem Falle ihrer Feste Kwiknru int Jahre 1893
ruhig verhalten, obgleich sie verhältnismäßig viel Gewehre im Be-
sitz haben.
Die Waaruscha und die Wamern im Kilimandjaro-Gebiet wnr-
beit durch die Expeditionen im Jahre 1893 und 1902 endgültig i.nter-
worfen.
Die zahlreiche Bevölkerung in Ruanda und Uruudi (3 Millionen)
zwischen Viktoria- und Tanganika-See lebt friedlich iit festen Acker-
bau-Ansiedelungen. Jene Gegend kann jetzt von der Truppe ziemlich
schnell erreicht werden, auf der englischen Uganda-Bahn bis Port
Florence am Viktoria-See, dann per Dampfer nach den Stationen
Bukoba und Muanfa. An letzterer Stelle ist ein Fort im Bau.
Der Aufstand im Südosten der Kolonie Ostafrika im Jahre 1906
konnte auf das Gebiet südlich des Rufiji beschränkt werden Da die
aufrührifcheu Stämme schlecht bewaffnet und auch nicht einheitlich
geführt waren, bereitete ihre Unterdrückung keine besonderen Schwie-
rigkeiten.
In» Süden und in dem mittleren Teile stammen die Idiome
der verschiedeneu Stämme von der Kassern-Sprache ab, im Norden
herrscht die hamitische Sprache (vom oberen Nil) vor, das verbindende
Idiom, ist die von der Küste an der Tabora-Karawanen-Straße ent-
lang und über die nördlichen Seen bis nach dem oberen Kongo sehr
verbreitete Verkehrssprache, das Suaheli, gemischt mit arabisch.