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1. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 139

1908 - Berlin : Voss
— 139 — Heilung nach Deutschland reisen, Inzwischen wurden die Herero besiegt^ aber Hendrik Witboi erklärte sehr überraschend den Krieg. Eine Abteilung seiner Gefolgschaft hatte am Waterberg in Verbindung mit den deutschen Truppen die seit alter Zeit ihnen verhaßten Herero bekämpft. Tie waren dann in die Heimat zurückgekehrt, während deutsche Detachements das in das Sandfeld flüchtende Hererovolk verfolgten. Gerüchte vou der bevor- stehenden Entwaffnung auch der Hottentotten sollen' den achtzigjährigen Häupt- ling veranlaßt habe», seinen heimatlichen Besitz sowie seine Gelder in der Sparkasse im Stich zu lassen und sich auf den Kriegspfad zu begeben. Anfang Januar 1905 flüchtete er mit seiner Bande über den Ausob, den großen und kleinen Nossob-) in die Kalahari-Wüste, in welcher ihm jedenfalls Wasserstellen bekannt waren. Erst im August, also zur Winterszeit, kehrte er in das deutsche Gebiet zurück, in dein die Bandenführer Cornelius und Morenga noch im Felde standen. Am 15. September wurde er mit 300 Hottentotten bei Nnbib, 180 Kilometer westlich Gibeon, geschlagen und erhielt am 29. Oktober beim Überfall eines Transportes eine tötliche Schußwunde. Inzwischen war Hauptmann Kliefoth geheilt aus Deutschland znrückge- kehrt und nahm mit seiner alten Kompagnie teil an dem gegen die Hottentotten notwendigen Guerilla-Kriege. Zur Verfolgung des Willy Maharero zog er bis ins Saudfeld und erreichte anch die Bande, die scheinbar Unterwerfung anbot, dann aber unter Benutzung der bewilligten anderthalbstündigen Frist entschlüpfte. — Während Hauptmann Kliefoth den Kommandeur des Ost- bezirks in Gobabis vertreten mußte, hatte ein Teil seiner in Aminuis^) stehenden Kompagnie am 25. März ein sehr schweres Gefecht gegen 180 bis 200 berittene Hottentotten. Bon den aufgerückten 30 Reitern sielen 6, 7 wurden schwer, 1 leicht verwundet, sowie Gefreiter Sprögel vermißt, 24 gnte Pferde gingen verloren, darunter 22 mit voller Ausrüstung. Wachtmeister Koch hielt eine Höhe von morgens sieben Uhr bis halb zwei Uhr nachmittags, hier lagen 4 Tote und 6 Verwundete. Die Hottentotten kamen bis auf 200 Schritt heran, wagten aber nicht, die von nur noch wenigen Gewehren verteidigte Höhe zu stürmen. In seiner Bedrängnis wollte Wachtmeister Koch doch den Rest der Kompagnie in Aminuis warnen, Unteroffizier Weigert sollte mit den Gefreiten Klockner und Sprögel durch die Hottentotten in Karriere durchbrechen. Gegenüber lagen Hottentotten von der sogenannten Roten Nation mit roten Kopftüchern. Die drei Reiter banden sich rote Tücher nm den Kopf, duckten sich hinter die Pferdehälse und galoppierten durch die feindlichen, sehr zerstreut liegenden Schützen. Sie wurden bald erkannt und erhielten lebhaftes Feuer. Gefreiter Sprögel ritt ein sehr gutes afrikanisches Pferd, das deu Namen Waldmann trug und, obgleich verwundet, gut vorwärts kam. Der Reiter sah das Pferd des Unteroffiziers zusammen- brechen und bemerkte auch bald deu Gefreiten Klockner nicht mehr, wohl aber sechs berittene Hottentotten, welche ihn verfolgten. Der brave Waldmann war -) Ausob und Nossob sind Nebenflüsse des Orange. 3) Aminuis, zwischen dem Großen und Kleinen Nossob gelegen, 100 Km. nordwestlich von deren Vereinigungspunkt, ist ein größeres Betschuana- dorf in der flachen, sandigen Umab-Wüste.
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