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1. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 143

1908 - Berlin : Voss
— 143 ihn die überhängenden Zweige-des Unterholzes ins Gesicht und überschütten ihn mit Ameisen- In der Nähe der Bäche sind die Wege meist so weit unter' Wasser, daß man bis über die Knie darin waten muß. Die Bäume des Urwaldes haben meist einen hohen und schlanken Stamm, doch erreichen sie im Alter bisweilen auch einen bedeutenden Umfang. — Die meisten Bäume sind immer grün. — Oft erfüllt ein moderiger .Keller- gernch die Luft; selten sieht man ein blühendes Gewächs, auch hört man nur selten die Stimme eines Vogels oder die eines anderen Tieres; erst bei Sonnenuntergang macht sich eine Art Grillen durch lautes Zirpen bemerkbar. Die einzige Annehmlichkeit, die der Urwald bietet, ist die Kühle, die dort herrscht, man kann anch znr Mittagszeit in demselben marschieren, ohne dnrch große Hitze belästigt zu werdeu. Anlage 6. Ethnographie der £ingeborenen»Sfänune- (Nach Prof. E. Häckel.) 1. Die Hottentotten. Sie bilden eine eigentümliche Rasse, welche einen stark büscheligen Haarwuchs hat, ähnlich einer Bürste. Der Mund ist sehr breit, mit großen Lippen und schmalem, spitzem Kinn in einem breiten, sehr platten Gesicht, Stirn und Nase klein, aber große Nasenlöcher. Die Hautfarbe der Hotten- totten ist gelblich braun und anch graugelb. Die Sprache ist durch viele ganz eigentümliche Schnalzlaute ausgezeichnet. Die Buschmänner sind ein Zweig der Hottentotten. 2. Die K a s f e r n sind die nächsten Nachbarn der Hottentotten. Diese kraushaarige Rasse unter- scheidet sich jedoch von jenen dadurch, daß das wollige Haar nicht büschelweise verteilt ist, sondern als dichtes Vließ den Kopf bedeckt. Die Farbe der Haut durchläuft alle Abstufungen von dem gelblichen Braun der Hottentotten bis zu denr Braunschwarz oder reinem Schwarz des echten Negers. Während man früher der Kafferurasse einen sehr engen Berbreitungskreis anwies und sie meist nur als eine Varietät des echten Negers betrachtete, zählt man dagegen jetzt zu dieser Spezies fast die gesamte Bevölkerung des äquatorialen Afrika von ',20 igrad südlicher bis 4 Grad nördlicher Breite, mithin alle Süd- afrikaner mit Ausschluß der Hottentotten. Insbesondere gehören dahin an der Ostküste die Zulu-, Sambesi- und Mozambique-Völker, im Innern die große Völkerfamilie der Betschuanen oder Setschuaueu, und an der Westküste die Herero und Kongostämme. Auch sie sind, wie die Hottentotten, von Nord- osten her eingewandert. Von den Sudannegern, mit denen man die Kaffern gewöhnlich vereinigte, unterscheiden sie sich sehr wesentlich durch die Schädel- bildnng und die Sprache. Das Gesicht ist lang und schmal, die Stirn hoch und gewölbt, die Nase vorspringend, oft gebogen, die Lippen nicht so hoch aufgeworfen und das Kinn spitz. —- Die mannigfaltigen Sprachen der ver- schiedenen Kaffernstämme lassen sich alle von einer ausgestorbenen Ursprache, der Bantusprache, ableiten.
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