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1. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 145

1908 - Berlin : Voss
und Ussukuma ein, ihre Kleidung besteht ineist nur aus Felleu. Auf ihren Jagdzügen legen sie die Kleidung völlig ab und überziehen den Körper mit einer Kruste von Lehm, in den sie Linien-Ornamente einkratzen, was den Eindruck von Tätowierungen macht. Sie haben große Vorliebe für Schmuck, deu sie aus Perlen, Eisenkettchen, Eisen- und Kupferdraht mit ausgesprochenem Geschmack herstellen; auch Streifen und Haare von Wildhäuten, Löwen-Krallen und ähnliche Jagdtrophäen werden als Schmuck getragen. Gauz eigenartig ist der Schmuck der Frauen, die Eisen- und Kupferdraht spiralförmig ge- wunden iu großen Mengen an Armen, Beinen, dein Hals und in den Ohren tragen. Die Wanderobbo sind schlanke, mittelgroße Menschen mit scharf ge- schnitteneu Gesichtszügen, die etwas an den Typus der mongolischen Rasse erinnern; ihr Benehmen ist frei und würdevoll und sticht vorteilhaft von dem der meisten Negerstämme ab. Sitten, Gebräuche und religiöse Anschauungen sind die gleichen wie bei den Massai. — Das von mir durchzogene Jagdgebiet der Wanderobbo ist eine weite offene Steppe, im Westen begrenzt durch einen wasserarmen Gebirgszug und selbst wasserarm. Die Flußläufe, welche die Steppe durchziehen, führen salz- und salpeterhaltiges Wasser, das nur zum Kochen benutzt 'werden kann; Süßwasserquellen finden sich nur wenige iu großen Abständen. Da schon etwas Regen gefallen war, konnten wir wenigstens von Zeit zu Zeit Trinkwasser erhalten, das sich in den Höhlungen der über die Steppe verstreuten, gewaltigen Felsblöcke angesammelt hatte. Wild gab es in großen Mengen; es war aber, da schon zu häufig besagt, sehr scheu, so daß ich zu sehr weiten Schüssen gezwungen war. Nur selten war es mir möglich, näher als auf 200 m heranzukommen. Ich sah auch 3 Löwen, leider aber iu so großer Entfernung, daß an ein Schließen nicht zu denken wah;. Auf dem Weitermarsch glückte es mir, ein Nashorn zu strecken, das ich morgens im Lager überraschte. In der Wembäre-Steppe wurde ich dann unvermutet von einem starken Nashorn angenommen, das von mir Wind bekommen hatte; ich .befand mich nur mit 2 Eingeborenen-Führern meiner Karawane weit voraus. Die beiden Lente, von denen einer mein Gewehr trug, verloren ganz den Kopf; statt mir mein Gewehr zu geben, drückten sie sich hinter den nächsten Busch, und erst iin letzten Moment bekam ich mein Gewehr. Zum Entfliehen war es aber zu spät; ich 'hatte nur noch Zeit, zur Seite zu springen, während das Nashorn ca. 4 Schritt von mir vorbjeidürmte. Es war dies der kri- tischste Moment, deu ich draußen erlebte, und ich verdanke mein Entrinnen nnr dem 'Umstand, daß das Nashorn iu voller Fahrt nicht kurz wenden kann. Das bedauerlichste war, daß ich nicht mehr einen Schuß anbringen konnte; denn nur Kopf- und Halsschuß sind absolut tätlich, so daß es keinen Zweck hatte, von hinten zu schießen. Anlage 8. Reifjagd bei Ilamutoni cm der Etuia=Pfanne, in Südweifafrika. (nach einem Briefe des Bezirksamtmanns von Eschstruth). „Als wir an dem Pfaunenwald entlangreitend eine dünenartige Er- Hebung passiert hatten, bot sich uns ein ganz eigenartiger Anblick, etwa wie v. Lignitz, Kolonien. 10 üeorg-tckert-lnstttut für international« Schulbuchtorsohung Braunschw»!^ -Schufouch* üothek -
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