Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vaterländische Erdkunde - S. 75

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 75 — Millionen die Bahn zur Glaudensfreiheit eröffnete. Der alte „Bischofshof", — am Marktplatz in der Nähe des Domes gelegen, — in dem jene denkwürdige Sitzung stattfand, ist zwar von französischen Händen zerstört worden, dafür er- innert heute jedoch ein anderes Bauwerk in würdigster Weise an den geistes- gewaltigen Mann: das großartige Lutherdenkmal, das unser Bild uns vor- führt. Dasselbe liegt nur wenige Schritte von der Stelle des Bischofshofes entfernt und gehört zu den schönsten Denkmälern des Vaterlandes. In wie großen Maßen es gearbeitet ist, lehrt uns ein Vergleich mit den neben dem Denkmal stehenden Personen wie mit den Gebäuden im Hintergrunde. — Auf den beiden vorderen Postamenten stehen die beiden Fürsten, die ihre schützende Hand über den kühnen Mönch ausgebreitet hielten und sich auch durch Kaiser- Fig. 15. Das Lutherdenkmal in Worms. liche Majestät nicht abhalten ließen, kraftvoll für ihn einzutreten: Friedrich der Weise (zur Linken des Beschauers) und Philipp von Hessen. Hinter letzterem erblicken wir Philipp Melanchthon, den treuen, sanftmütigen Freund Luthers, und ihm gegenüber, auf dem Hinteren linken Eckpostamente Melanchthons Ver- wandten und Freund, Johann Reuchlin, den gelehrten Kenner des Hebräischen und Griechischen, der sich um die Übersetzung der Bibel so große Verdienste er- warb. Zwischen diesen vier Eckpostamenten haben drei sitzende Frauengestalten Platz gesunden, dnrch die drei Städte versinnbildlicht werden: Speyer (1529!), zwischen Friedrich dem Weisen und Reuchlin, Augsburg (1530!), zwischen Philipp von Hessen und Melanchthon, und Magdeburg (1631!), in der Hinteren Einfassung. Umgeben von diesen seinen Freunden und Beschützern ragt Luthers kraftvolle Gestalt hoch hervor. Die Linke hält das teure Gotteswort fest um- fchloffen, die geballte Rechte liegt wie zur Verteidigung darüber, das Haupt ist hoch erhobeu, das Auge gen Himmel gerichtet. Die Innigkeit seines Empfindens und die Festigkeit seines Charakters ist so vom Künstler trefflich zum Ausdruck
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer