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1897 -
Braunschweig
: Wollermann
- Autor: Harms, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Seminaranstalt
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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lichen Teil am Fuß des Gebirges gelegen, am bekanntesten. — Baden-Baden
ist einer der berühmtesten und besuchtesten Badeörter Europas. Die Zahl der
Badegäste steigt oft bis auf 50 000, während die Einwohnerzahl kaum 20 000
beträgt. Man zählt 26 warme Quellen, deren Wasser ca. 500 C. mißt. Das-
selbe enthält Kalk. Gips, Kochsalz, Kohlensäure und andere Beimischungen und
erweist sich namentlich bei Gicht und deren Folgen sehr wirksam. — Schon die
Römer legten hier umfangreiche Badeeiurichtuugeu an.*)
Zusammenstellung und Eintragung der betreffenden Namen.
Iii.
Die Fortsetzungen des Schwarzwalds und
Wasgenwalds.
(1. llbcrmtrh.) Einen gebirgsähnlichen Charakter nehmen die Ränder
erst loieder im nördlichen Teil an. Hier liegt im Westrand und zwar in
der Rheinpfalz die Hart2) und die Donnersberg-Gruppe (Pfälzer Berg-
land)% im Ostrand der Odenwald. Zwischen ihnen und dem Schwarz-
und Wasgenwald befinden sich beiderseits in dem Wall Senkungen, von denen
diejenige der Ostseite besonders auffällig wird. Es ist das meist cds Neckar-
Bergland (besser Kraichgau) bezeichnete Gebiet, ein gut angebautes Hügel-
land. Die leichte Senkung zwischen Wasgenwald und Hart nennt man wohl
das Wasgau-Bergland. Dasselbe verläuft auf der Grenze zwischen Elsafs
und Lothringen und ist ein anmutiges, burgengeschmücktes Bergland. An
seinem Rande liegen die bekannten Schlachtörter Weifsenburg und Wörth.
— Da der Wasgenwald nicht so weit nördlich hinaufreicht als der Schwarz-
wald, so tritt eine Verschiebung in dem Parallelismus der Ränder ein: das
Wasg au-Bergland liegt nicht dem Neckarbergland, sondern noch dem Unter-
Schwarzwald gegenüber etc.
(2* Hart. Dorderpfnlz.) Die Hart, eine breite, vou tiefen Thälern
zerrissene (Bnnt-)Sandsteinsläche, und die Donnersberg-Grnppe (Pfälzer Berg-
land) erstrecken sich durch die Mitte der Rheinpfalz. Sie teilen diese in zwei
vollständig verschiedene Teile. Der östliche senkt sich steil zur Rheinebene herab
und bildet die vielgeprieseue Vorderpfalz. Sie ist eins der vier Haupt-Wein-
gebiete Deutschlands (s. die Weinbaukarte) und gleichermaßen durch Fruchtbarkeit
(Löß), wie durch Schönheit ausgezeichnet. Auf sie paßt iu vollstem Maße, was
i) Die Bewohner des Schwarzwaldes sind weiten Kreisen durch Auerbachs Dorf-
geschichten uahegerückt worden.
") „Hart" ist althochdeutsch und bedeutet Wald. Diese Bezeichnung für ein Wald-
gebirge findet sich in Deutschland häufiger, z. B. Spessart (Spechts-Hart), Haar- (Hart-)strang.
') Hin und wieder dehnt man die Benennung „Hart" auch mit anf die Donners-
berg-Gruppe aus und bezeichnet dauu den Donnersberg als den höchsten Berg der Hart.
Ein Blick auf die geologische Karte verbietet uns das. Die Donnersberg-Grnppe gehört
bereits einer anderen — der nächstälteren — Formation (Dyas, genauer Rotliegendes)
an und hat auch einen ganz anderen Oberflächen-Charakter, indem das Rotliegende von
zahlreichen altvulkauischeu (Porphyr-)Masseu durchbrochen ist. Nicht ohne Berechtigung
wird von manchen Geographen die Donnersberg-Grnppe schon zun: Rheinischen Schiefer-
gebirge gerechnet. Sie ist mit dem Saarbrückener Steinkohlenlager diesem südlich vor-
gelagert wie das Ruhrkohlen- und das Aachener Kohlengebiet nördlich.