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1. Vaterländische Erdkunde - S. 163

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 163 — nach unserer Anordnung die fünfte und letzte Abteilung desselben (1. 3. die drei Stufenländer, 4. die Weser-Berglandschcift, 5. Thüringen). — Von Jlotliegendes (Ivachkoklerv ■Format) Buntrandsuin , □ 3iusc}iexka.lk., Hüto Keuptr, Fig. 47. Geologisches Profil durch Thüringen. der Oberflächenbewegung giebt uns das beigefügte geologische Profil eine Vorstellung. Die Mulde ist in Schollen abgesunken, wobei dieselben sich an ihren Rändern aufbogen. Die Wellenrücken beginnen Harz im allgemeinen beim Eichsfeld und laufen mehr oder z — — 'weniger mit dem Thüringer Wald und dem Tiarz parallel, ^ _ also von Nordioesten nach Südosten. Sie bestehen durch- o — — — ■weg aus Muschelkalk, dem mittleren Gliede der Trias, ^ Thüringerw. während die zahlreichen Einzelmulden dem Keuper, der Fig. 48. n ■ 7i 7 .. , /) j2t\ 1 \ Schema: Thüringen. jüngsten Inas-Formation, angehören (s. 1 rojit).) (3* Fruchtbarkeit und Landschaftliches.) Letztere, die Mulden, find fast stets mit Löß (S. 95) und fettem Schlamm bedeckt und infolgedessen sehr fruchtbar. Zwei Becken zeichnen sich in dieser Beziehung aus, dasjenige der mittleren Unstrut (uördlich von Erfurt) und die Goldene Aue. Letztere liegt an einem kleinen Nebenfluß der Unstrut (Helme) und hat einen ausgezeichneteil Weizenboden. Die an ihrem Westende (am Fuß des Harzes) gelegene Stadt von A (kleine Mittelstadt) ist Nordhausen. Im Gegensatz zu diesen Mulden sind die (Muschelkalk-)Höheu und Plateaus für den Ackerbau wenig geeignet, dagegen trageu sie meist schöne Buchenwälder, so daß die ganze Landschaft einen anmutigen Wechsel zwischen reich gesegneten Wiesen- und Ackergebieten und schmucken, höhergelegenen Wäldern bietet. Die Höhen sind zudem von zahl- reichen Burgen und Ruinen belebt. Gerade Thüringen war im Mittelalter gleich den Landen am Rhein ein rechtes Burgenland. Nicht weniger als 66 dieser Raubrittersitze brach bekanntlich Rudolf von Habsburg hier ab (vergl. S. 135). — Von den Höhen ist am höchsten und zugleich am bekanntesten b) der Kyffhäuser {von Kypp-Itäuser, d. h. Häuser auf der Kuppe) erhebt sich am Südrand der Goldenen Aue bis zu einer Höhe von 465 m") und erscheint, da er isoliert liegt, als ein stattlicher Berg. Einst schmückte ihn eine stattliche Reichs- Bergfeste, ein starker Schutz in unsicherer Zeit. Den von der Leipziger Messe heimkehrenden Kaufleuten war deshalb der Kyffhäuser ein freudig begrüßtes „Vorgebirge der guten Hoffnung". Die Burg ist längst bis auf wenige Mauer- reste verschwunden, aber an die geschichtliche Würde des Berges, auf dem mancher deutsche Kaiser zeitweilig residierte (vergl. S. 165), erinnert noch die allbekannte ehrwürdige Sage von Kaiser Rotbart. (Lesen: „Der alte Barbarossa" und 1) Der Buntsandstein, das älteste Glied der Trias, findet sich in der Hauptsache am Rande des Gebietes. 2) Karte hat in der Kyffhänser-Zeichnung einen Mangel, indem der graue Fleck (400 ui-Schicht) von Weiß umrandet sein muß. 11*
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