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1. Vaterländische Erdkunde - S. 188

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 188 — Urgebirge blofsgelegt,' welches hier aus Gneis besteht.1) — {Profil:) Der plateauförmigen Gestaltung der Oberfläche entspricht der innere Bau des Gebirges keineswegs. Der Gneis liegt nicht in schräg verlaufenden Schichten, sondern ist kräftig gefaltet. Das Plateau förmige der Oberfläche ist erst durch die Rasierarbeit der abtragenden Kräfte entstanden (vergl. Rheinisches Schiefergebirge S. 120 Fufsnote 4). Infolge der Faltung entstanden an mehreren Stellen Sättel und Mulden. Unter ihnen zeichnet sich eine durch ihre Tiefe (bei R) aus. Sie ist für ganz Sachsen von gröfster Wichtigkeit, indem sie in ihrem Schofse das große sächsische Steinkohlenlager birgt. (.Darüber s. S. 189.)2) b) Bergbau. Fabrikwesen. Schon der Name verrät uns, daß das Gebirge reich an Erzgängen ist. Dieselben durchziehen die Gneismassen in großer Zahl und enthalten Silber, Blei, Eisen, Zink, Nickel u. s. w. Das Erzgebirge liefert das meiste Silber- Europas und das einzige Zinn Deutschlands. Knpser dagegen, das Metall des Harzes, führt es nicht. (1. Silbererze.) Silbererze finden sich namentlich in zwei Distrikten. Der wichtigste derselben ist der Freiberger. Freiberts ist die Stadt von A in der Linie Dresden-Chemnitz, ungefähr gleich weit von beiden Städten ent- sernt. Auch in Freiberg finden wir, wie bei Klausthal, (S. 180), großartige An- lagen zur Herbeiführung und Sammlung der „Aufschlagwasser" (so genannt, weil sie aus die Wasserräder aufschlagen sollen) und lange, mühsam gebaute Stollen zur Ableitung der unterirdischen Wasser. Vielleicht noch mehr als die Klausthaler gelten die Freibnrger Verhältnisse als Vorbild für andere Berg- werfe3). Freiberg hat auch die berühmteste Berg-Akademie der Welt (an ihr studierten u. a. Alex. v. Humboldt und Theodor Körner), und wie vom Harz, so sind auch vom Erzgebirge Bergbau-Gelehrte und Bergleute hinausgerufen in alle Welt, um auch da draußeu die unterirdischen Schätze zu erschließen. (Wie in den Silberdistrikten des Harzes, so verhüttet man auch iu Freiberg neben den heimischen viele ausländische Erze, z. B. aus Mexiko und Chile.) Der zweite Silberdistrikt gehört dem höchsten Teil des Erzgebirges an. Zwei bekannte Städte desselben sind Annaberg in Sachsen (©, nicht weit vom Fichtelberg) und Joachimsthal in Böhmen (0 am Keilberg4). Letzterem Orte verdanken die Thaler ihren Namen. Es wurden hier nämlich im 16. Jahrhundert größere Silber- münzen geschlagen, die man Joachimsthaler nannte. Seitdem bezeichnete man Geldstücke ähnlicher Größe schlichtweg als „Thaler". Nur vereinzelt noch finden wir Reste altzeitlicher Schichtungen, so besteht z.b. (s. Profil) der Keilberg aus Schichten des Bor-Kohlengebirges (und zwar Silur). 2) Seiner Lagerung iu eiuer Mulde, wie seiner Entstehung nach gleicht es dem Saarbrücken er Steinkohlenlager. Das Charakteristische für beide ist, daß ihre Wälder in einer tiefen, warmen Mulde wucherten, in der sie dann wiederholt verschüttet wurden. — In dieser Mulde sind erklärlicherweise auch uoch die dem Gneis auflagernden Schichten erhalten geblieben (Bor-Kohlengebirge und zwar Silur und Devou). Das Devon (und zwar Schiefergestein gleich dem Rheinischen) bildet auch hier das „Liegende" der Steinkohlenlager, während sie vom Gestein der Nach-Kohlenzeit (und zwar vom Rot- liegenden) zugedeckt sind. Es bildet — in der Bergmannssprache — ihr „Hangendes". 3) So gilt z. B. die Grube „Himmelfahrt" iu ihren gesamten Einrichtungen als musterhaftes Borbild, dem uicht nur die Bergwerksverwaltuugeu Deutschlands, sondern ganz Europas nacheifern. 4) Aus dem Atlas schlecht zu erkeuueu.
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