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1. Vaterländische Erdkunde - S. 191

1897 - Braunschweig : Wollermann
. — 191 — ein Kenner des Gebirges (Oskar Metzner). Während Vater und Sohn tief unten im Bergwerk arbeiten, sitzen Mutter und Tochter fleißig am Klöppeltisch, und ist die „Schicht" — so nennt man die tägliche Arbeitszeit des Bergmannes — zu Ende, so greifen wohl auch die Männer zum Klöppelgerät oder sie fertigen Körbe, Siebe, Schachteln, fammeln seltene Gesteine, Kräuter und Wurzeln. Die ausgebreitete Gebirgsindustrie und der außerordentliche Fleiß der Erzgebirgler erklären uns die Thatsache, daß das Erzgebirge — während Gebirge sonst doch immer dünn bevölkert sind — zu deu dichtbevölkertsten Gegenden des Vaterlandes gehört. „Bei allem Fleiß aber führen die Erzgebirgler ein kümmerliches Dasein. Brot ist mehr Zukost, die täglichen Mahlzeiten bilden die Kartoffeln. Zum Frühstück, Mittags- und Abendbrot erscheint regelmäßig dieselbe Schüssel mit Kartoffeln auf dem Tisch, und manche arme Fran zählt sie den Kindern wie Leckerbissen zu; gewöhnlich wird nur Salz dazu gegessen, wenn's hoch kommt, ein Hering. Ein Fleischgericht läßt sich nur an Sonn- und Festtagen er- schwingen, und auch dann muß wohl ein halbes Psund für die ganze Familie ausreichen. Als Begleiter der Kartoffeln wird täglich regelmäßig dreimal Kaffee aufgetischt, der freilich von wirklichem Kaffee nur deu Namen hat, und im übrigen aus Zichorie», Möhren, Gerste u. dergl. gebraut wird."^) Kurze Charakteristik: Einseitiges Horstgebirge aus Gneis. — Zahl- reiche Erzgänge. — Steinkohlenlager im Mittelgebirge. — Warme Quellen am Südfuß. — Überreich bevölkert. — Große Armut bei großem Fleiß. Eintragung der betreffenden Namen (f. später). Ii. Das Elbsandsteingevirge (die Sächsische Schweiz). a) Allgemeines. Das Elbsandsteingebirge ist als besonderes Gebirge auf den Karten meist nicht zu erkennen. Da belegen, wo die Elbe aus Böhmen durchbricht, scheint es einesteils der letzte Ausläufer des Erzgebirges zu sein, andern- teils, — östlich von der Elbe, — zum Eausitzer-Gebirge zu gehören. Ein Blick auf die geologische Karte belehrt uns jedoch sofort eines Besseren. Ii ir sehen, dafs sich im nördlichen Böhmen ein bedeutendes Gebiet der Kreideformation ausbreitet, welches sich wie ein Keil zwischen Erz- und Lausitzer Gebirge, zu beiden Seiten der Elbe, hinaufschiebt. Dieser Keil Kreideformation bildet das Elbsandsteingebirge oder die Sächsische Schweiz. Jsur dem vom Erz- und Lausitzer Gebirge {Gneis J) Aus Buchholz „Charakterbilder", wo es dann weiter heißt: „Auch in betracht der Wohnungen behilft man sich auf das knappste. Es ist nicht selten, daß drei bis vier Familien, jede mit einem Herdchen Kinder, also oft 20 bis 24 Personen in einer Stube hausen, die kaum 6 m im Geviert hält. Jede Familie hat dann ihr besonderes Fenster zur Beleuchtung des Klöppeltisches, außerdem lebt und webt alles bunt durcheinander." — ^st das wirklich zutreffend? Man kann es kaum glauben! Mochte nicht ein Kollege im Erzgebirge die Freundlichkeit haben, dem Verfasser darüber Mitteilung zu machen?
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