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1. Vaterländische Erdkunde - S. 203

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 203 — Waldenburg (die Stadt von © im Gebirge) das Waldenburger Bergland nennt. Es ist gleich der Lücke des Lausitzer Gebirges (S. 200) ein wichtiges Durchgangsgebiet zwischen Deutschland und Böhmen. (Im ganzen kann man sechs Abschnitte der Sudeten nennen: Lausitzer Gebirge, Isergebirge, Riesengebirge, Waldenburg er Gebirge, Glatzer Gebirge und Altvatergebirge (oder Mährisches Gesenke). 2. Das Riesengebirge. (1. Ausdehnung^ Charakter.) (Das dem Riesengebirge westlich an- gegliederte Isergebirge ist ein finster bewcddetes Gebirge, das in seiner höchsten Spitze 1150 m erreicht.) Das Riesengebirge hat eine „riesige" Bedeutimg1) keineswegs in seiner Länge und Breite. Rechnen wir das Gebirge mit der 500 m-Linie beginnend (hellbraune Schicht), so fällt uns sogleich auf, welch einen aufserordentlich kleinen Raum es einnimmt (ca. 30 km lang = 1/3 Maß). Welch ausgedehnte Gebiete bilden dagegen der Böhmerwald, das Erzgebirge> ja selbst der Thüringer Wahl, der es doch nur auf eine Höhe von 980 rn bringt! Wenn das Riesengebirge sie trotzdem an Höhe alle überragt, so können wir daraus schliefsen, dafs es verhältnismäßig schnell, also sehr steil (auf der 400 m-, — grauen — Schicht) sich aufbaut. Auf kleinstem Raum entfaltet es die gröjste Energie und Kühnheit. Es übertrifft darin auch den Harz. Ter Hochflächen-Charakter, der diesem eigen ist, fehlt dem kraft- vollen Riefengebirge vollständig. Ihm drücken vielmehr jäh abstürzende Felswände, tief eingerissene Spalten (f. unten Schneegruben), scharfe Felsgrate, kolossale Felstrümmer seinen Charakter auf (vergl. dagegen den alternden Böhmerwald S. 61). So erinnert es denn am meisten unter allen deutschen Gebirgen an die Alpen. (2. Steilabhang.) Besonders steil steigt es auf deutscher Seite an. (Hier sind die Schichtenränder am schmälsten und nach hier fehlen die läufer.) In einiger Entfernung sehen wir hier am Bober (Nebenflufs der Oder) eine Stadt von © Hegen — Hirschberg. Nach ihr benennt man die ganze, südlich vom Riesengebirge, östlich, nördlich und xuestlich von niederen Bergzügen umrahmte Thallandschaft als Hirschberger Kessel. (Das kleine Städtchen von -f- bei Hirschberg ist der Badeort Warmbrunn; ■— Name erklären!) Vom Hirschberger Kessel aus gesehen bietet das Riesen- gebirge einen überwältigenden Anblick. Wie eine gewaltige Mauer von über 1000 m (!) Höhe (berechnen: Kamm durchweg 1300 rn, Hirschberg 300 rn) baut es sich vor uns auf, ein Anblick, wie er sich uns in Deutschland aufser- hedb der Alpen nicht darbietet. (3. 23üi>.) Unser Bild (Atlas, Anlig. S. 2) veranschaulicht uns (zum Panorama ergänzt) diesen Anblick, cdlerdings in sehr kleinem Mafsstabe. (Für die Beurteilung der Gröjsenverhältnisse geben uns Bäume und Häuser in der Thalebene einen Anhalt. Wie winzig erscheinen die hohen Papp ein, die sich am Fufse des Gebirges hinziehen, ja, die ebenda gelegenen Dörfer, z. B. Giersdorf, verschwinden bei dem kleinen Mafsstab gänzlich. Nur im 1 ordergrunde rechts erkennen wir auf einem Hügel ein gröfseres Gebäude, das aber ebenfalls zu einem Punkt zusammenschrumpfen würde, wenn es aus dem I ordergrunde weg an den Euj's des Gebirges gerückt würde. Nur wenn J) Riesengebirge nannte man es als Wohnung der Riesen (s. Rübezahl S. 204).
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