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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Erdkunde - S. 282

1885 - Halle : Anton
282 Asien. zum vierten Teile feste Bestandteile, welche ihm eine ölige Beschaffenheit verleihen, so daß es, auf die Kleidung gespritzt, Flecke wie von Wachs- tropfen zurückläßt und wegen seiner (specifischen) Schwere den menschlichen Körper trägt und auch des Schwimmens Unkundige wie in einer Wiege schaukelt. Mit Salz sind auch die Ufersteine überzogen und fußdicke Salz- schollen finden sich am östlichen Ufer. Die starke Verdunstung des See- Wassers bewirkt, daß fast jederzeit blaue oder milchweiße Nebel über dem Wasserspiegel schweben. — 3) Von jeher hat über dem Toten Meere der düstere Reiz des Schauerlichen gelegen. An seinen Ufern hatte einst David mit seinen 400 Geächteten vor Sanl Zuflucht gefunden, hier hielten sich zur Zeit Jesu weltflüchtige mönchische Einsiedler auf, Herodes baute feine Zwingburgen auf den Felsen über dem Ost- und Westnfer, und auch die strenge Büßpredigt Johannes des Täufers erscholl in der Wüste Inda nörd- lich vom Toten Meer. In den ersten sechs christlichen Jahrhunderten be- völkerteu zahllose Mönche und Einsiedler die unwirtlichen Berge, und noch heute liegt ein uraltes Kloster etwa 4 Stunden vom Toten Meer über der Thalschlncht des Kidron. Es heißt nach einem Heiligen Saba und klebt wie ein Adlernest am Felsen, durch hohe Maueru und Türme gegen räuberische Überfälle geschützt. Nach Schramm. 5. Damaskus. 1. Die Umgegend. 2. Das Treiben in der Stadt. 3. Die religiöse Bedeutung. 1) Östlich von den Abhängen des Antilibanon, noch fast 800 Meter über dem Meere, inmitten eines stundenbreiten Gürtels vielgepriesener Gärten liegt Damaskus, von den arabischen Dichtern „die Perle des Morgenlandes" genannt. In der That hat hier die Natur ihren Reichtum in Überschwang- licher Fülle ausgeschüttet. Da ein endloser Hain von Aprikosenbäumeu, dort am Ufer eines Flußarmes lange Pappelreihen, weiter ein dichtes Ge- hölz von allerlei Fruchtbäumen und dazwischen wohlumhegte Felder von Weizen, Tabak und Gemüse. Von allen Seiten hört man das Rauschen des Wassers und fast alle paar bundert Schritte ist eiu Bach zu über- schreiten. So macht die wunderbare Gartenstadt auf die von Bagdad und Mekka kommenden Karawanenscharen, deren Auge an den Sandwellen der Wüste müde geworden ist, einen überwältigenden Eindruck. — 2) Au und ans den Stadtmauern sind noch hente Häuser gebaut, wie einst zur Zeit des Apostels Paulus, den man vor den Nachstellungen des Statthalters in einem Korbe über die Stadtmauer hinunterließ. Das Juuere der Stadt ist sehr verschieden. Seit im Jahre 1360 mehr als 8000 Christen uuter deu Händen mordlustigen mohammedanischen Gesindels ihren Tod fanden, bildet das Christenviertel nur eine wüste Trümmermasfe. Dagegen ist die mohammedanische Stadt ein gewaltiges Häusermeer, aus welchem die Minarete und Kuppeln von 200 Moscheeen hervorragen. Der Mittel- Punkt des Gebens in der Stadt ist der Basar (Markt). Da sieht man bunt durcheinander dicklippige Neger, tättowierte Fellachenweiber *), Beduinen mit feurigen Augen und dünnem Barte, Juden mit schlaffen Zügen und scheuen Blicken. Wie mannigfach die Gefichtsbildung und Hautfarbe, so die Kleidertrachten. Fast jede religiöse Sekte trägt ihren eigenen Turban, 1) Fellachs heißen die arabischen Bauern.
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