Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Erdkunde - S. 320

1885 - Halle : Anton
320 Afrika. Wenig höher als der Hafen liegt die Unterstadt oder das europäische Quartier. Sie besteht aus drei- und vierstöckigen, in europäischem Bau- stile aufgeführten Häusern. Die Straßen sind meist gerade. Die Haupt- straßeu münden in dem Gouvernementsplatze aus, welcher dadurch zum Sammelpunkte der Bevölkerung wird. Die teilweis modern gebauten Häuser siud iu ihrem unteren Stockwerke mit Bogengängen versehen, welche die Fußgänger vor den Sonnenstrahlen wie vor dem oft heftig niederströmen den Regen schützen. Im Hintergrunde dieser Arkaden öffnen sich elegante und reich ausgestattete Kaufläden, in welchen alle nur möglichen Waren das Publikum zum Kaufe einladen. Besonders am Abend bieten diese Hallen einen prachtvollen Anblick dar, und wenn man das bunte Gewühl der Menge betrachtet, welche, um von des Tages Last und Hitze sich zu erhole», hier die ersrischeude Nachtluft einatmet, so glaubt man sich nach einer europäischen Hauptstadt versetzt. — 3) Außer deu von den Franzosen gebauten christlichen Kirchen besitzt Algier etwa 10 mohammedanische Moscheeeu. Dieselben stimmen im Bau nahezu überein. Beim Eintritt iu dieselben gelangt man zuerst in einen Hofraum, dessen Mitte ein kleiner Garten einnimmt; die rechte Seite desselben bietet schattige Partieen, in denen die Gläubigen nach vollbrachtem Gebete, lange Pfeifen rauchend, ruhen. Links von diesem freundlichen Plätzchen erblickt man eine Marmor- foutäne, an welcher die Gläubigen, bevor sie die Moschee betreten, die im Koran vorgeschriebenen Waschungen verrichten. Die Moschee selbst bildet eine weite, luftige Halle. Iu der Richtung der Kaaba (Mekka) befindet sich eine Nische, von deren gewölbter Decke mehrere Straußeneier (das Snui- bild der Auferstehung) herabhängen und vor welcher einige in eisernen Ringen ruhende gläserne Lampen hängen. Diese Nische ist das Allerheiligste, vor welchem der Jmam (Priester), das Gesicht nach der Kaaba gewendet, die Gebete spricht. Zur Seite derselben befindet sich eine kleine hölzerne Kanzel, von der aus er jeden Freitag ein Kapitel des Korans auslegt. Der Fußboden der größeren Abteilungen der Moschee ist mit schöngewirkteu Teppichen, die kleineren mit Strohmatten belegt. Bilder und Statuen fehlen zufolge der mohammedanischen Religionsvorschristen gänzlich, und nur einige mit Koranversen beschriebene Tafeln hängen an den Wänden umher. — 4) Nach der Oberstadt oder dem Maurenquartier führen steilabhängige Gassen, meist nur 2 bis 3 Schritt breit, oben außerdem durch beiderseitige Vorbauten gegen die glühenden Sonnenstrahlen ge- schloffen. Die Häuser haben nach maurischer Art entweder gar keine Fenster oder nur Fensterlücken und sind stets von blendender Weiße. Die Hügel- kuppe krönt die berühmte Kasbah, die ehemalige Residenz des Dey von Algier. Ihre sinstern Mauern sind von der Belagerung durch die Fran- zosen hart mitgenommen; jetzt ist sie Kaserne. Nach Bnvry. 10. Tripoli. . 1. Ansicht und Bauart der Stadt. 2. Baudenkmäler aus alter Zeit. 3. Verkehr auf den Basars. 1) Weun man von Malta nach dreißigstündiger Seefahrt sich der afri- kanifchen Küste nähert, so erschaut mau ein niedriges Sandufer, von einem herrlichen Palmenhaine bestanden: seitlich desselben dehnt sich die weiß- f blinkende Stadt in das Meer hinaus. Der freundliche Eindruck vou der
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer