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1912 -
Leipzig
: Wagner & Debes
- Autor: Wagner, Eduard
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Palästina
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Iv. Kapitel: Iv. Das Hochland östlich des Jordan
weide taugten, ungenützt *), während andere ihrer natürlichen
Begabung gemäß bewirtschaftet werden. Zu letzteren gehören
die Kornkammer Basan sowie die fruchtbare Niederung des
Iabboktales und einige Striche östlich des Toten Meeres im
alten Moab. Lrst östlich des L^aurangebirges mit seinen Lava-
feldern beginnt das eigentliche wüste und öde Gebiet Arabiens.
Das, was in vorstehendem über den (Lharakter des Gst-
jordanlandes in der Gegenwart gesagt ist, gilt in noch viel
höherem Maße für das Altertum. Da bestanden hier große und
blühende Ortschaften, die an reich belebten Rarawanenstraßen
von der Rüste nach Mesopotamien gelegen und dank eines aus-
gedehnten künstlichen Berieselungsnetzes von grünenden Gärten
und wogenden Feldern umgeben waren. Zahlreiche Ruinen und
Reste der alten Rultur verraten uns den zum größten Teil ent-
schwundenen Reichtum des Landes.
Das ganze Gstfordangebiet ist, was seinen Bau anbetrifft,
so sehr einheitlichen Charakters, daß eine weitere Gliederung
mit Ausnahme der Abfcheidung des vulkanischen I^auran-
gebirges kaum in der Natur des Landes begründet ist. Sie
würde lediglich zur Erleichterung der Beschreibung zu erfolgen
haben und dann in folgender Weise am zweckmäßigsten sein:
\. das Asalmanusgebirge (heute L^aurangebirge) mit
seinem Vorland (Trachonitis, Basan und südliches
Steppenvorland);
2. das Hochland östlich des Jordan und des Toten
Aleeres (die Landschaften Gaulanitis und Gilead, das
Gebirge Abarim und das Hochland von Moab).
\. Gegen 80 km vom Iordantal entfernt erhebt sich am
Rande der syrisch-arabischen Wüste das Asalmanus- oder Zal-
mongebirge, das heutige Haurangebirge. <£s ist ein Gebiet
erloschener Vulkane, Basalte bilden seine höchsten Kuppen
(\80^ m), die alle anderen palästinensischen Erhebungen über-
ragen, und jetzt erkaltete Lavaströme ziehen sich nach Nordwesten
und Nordosten ins Vorland hinab. Das Gebirge ist noch heute
sehr fruchtbar und wegen seines Weizens berühmt. Im Alter-
tum trug es dichte Lichenwaldungen abwechselnd mit schönem
Weideland. Zahlreiche Bäche rinnen von seinen Flanken herab,
von denen der dem Jordan zufließende, mit ihm gleich breite
Iarmuk (Hieromices) der größte ist. Das Gebirge ist stets be-
siedelt gewesen, noch heute finden sich in seinem nördlichen Teil
zahlreiche Ortschaften. Geschichtlich bedeutungsvoll ist indessen
Die Gründe zu dieser wirtschaftlichen Vernachlässigung in unserer Zeit
gegenüber der Vergangenheit sind auf Seite ~ und 28 dargelegt. )m Vst-
jordanland kommen dazu noch die durch raubende und plündernde Beduinen-
stamme geschaffenen unsicheren politischen Zustände, die nur zu häufig den
Bauer um die Früchte seiner Aussaat bringen.