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1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 9

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Ludwig Xvi. und die Etats generaux. I 2432. 9 fronen und den Zunftzwang, allmhlich auch die Vorrechte der hheren Stnde zu beseitigen. Ludwig urteilte: Die einzigen, die fr das Volk ein Herz haben, sind Turgot und ich." Allein er war zu schwach, seinen Minister wider den Hos und die belberatene Knigin zu halten. Gegen Turgots Rat lie er sich zu Reims nach dem alten Zeremoniell krnen, wobei er nach dem Herkommen die Ketzer verfluchte, und schlielich entlie er den vielgehaten Mann in Ungnade. 3. Ludwig Xvi. und die Nationalversammlung 1789. 1. Nach Turgots Sturz versuchten mehrere Finanzminister der Geldnot abzuhelfen. Der angesehenste war der Genfer Bankherr Necker. Auch er drang auf Sparsamkeit am Hof. Allein was half es, da der König einen Ausflug nach Fontainebleau unterlie, der zwei Millionen Livres gekostet htte, und seinen Mar st all von 3000 Pferden auf 2700 herabsetzte? Es muten neue Einnahmequellen erschlossen, die evorrech-teten Stnde zur Zahlung von Steuern angehalten werden. Ludwig berief daher eine Versammlung von Notabeln", von Vertretern der Privile-gierten"; aber sie waren fr die Not des Landes unempfindlich. Necker schlug nun die Einberufung der Gemeinen Stnde" (Etats generaux) vor, die seit fast zwei Jahrhunderten nicht versammelt worden waren; dabei wurde dem Dritten Stand die doppelte Zahl von Vertretern zu-gestanden. Der König selbst bewies auch hier guten Willen: er stellte durch ein Toleranzedikt die Rechte der Protestanten wieder her und lie seine Leibeigenen frei. Die Revolution, die mit dem Zusammentritt der Stnde begann, richtete sich auch nicht gegen ihn, sondern gegen die bevorzugten Klassen. 2. Schon belief sich der jhrliche Fehlbetrag der Staatskasse auf fast zweihundert Millionen. Drre und Hagelschlag im Sommer 1788, dann ein furchtbarer Winter verursachten Hungersnot und Unruhen. Unter bsen Vorzeichen wurden die Wahlen der Stnde ausgeschrieben, unter groer Erregung vollzogen; mit Spannung und Sorge sah man den Beratungen entgegen. Der Kirchgang, mit dem die Tagung Begann, entfaltete noch einmal den ganzen kostspieligen Glanz mittelalterlicher Formen. Voraus schritt die Geistlichkeit in Soutane und Kapuzenmantel, die Bischfe in violettem Gewand mit Chorhemd; dann folgte der Adel, schwarz gekleidet, rmel-aufschlag und Weste mit Gold bestickt, mit Spitzenkrausen, aufgekremptem Federhut und Degen. Zuletzt kam der Dritte Stand, der Vorschrift gem
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