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1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 29

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Das preuische Knigspaar im Frieden. Ii 2i4. 29 diesen Worten liebte er seine persnliche Politik zu bezeichnen. Unter dem Eindruck der mrderischen und wenig ehrenvollen Feldzge in Frankreich und Polen, die er mitgemacht hatte, schrieb er, noch als Kronprinz, die berzeugung nieder: Das grte Glck eines Landes besteht zuverlssig in einem fortdauernden Frieden." Dennoch erfllte er unter seinen Herrscherpflichten am liebsten und verstndnisvollsten gerade die Einbung seiner Soldaten. Und zu Manver und Heerschau nahm er regelmig seine Gemahlin mit, ohne die er nicht leben konnte. Da erschien sie denn im Wagen oder lieber als Soldaten-frau" zu Pferde, an der Seite ihres lieben Kriegsknechts", und von weitem strmten die Leute herbei, um den König und seine schne Knigin zu sehen. Bei einer Reise ins Reich" kamen die Gttinger Studenten in Scharen, manche die Nacht durch wandernd, nach Kassel, um ihr zu huldigen; die Vorlesungen muten ausgesetzt werden. Fremden Gesandten stockte das Wort bei ihrer strahlenden Erscheinung, sogar der Frau von Stael, der redegewaltigen Tochter Neckers. Man freute sich ihrer tchterlichen Gte, die sie einem alten Mtterchen, der mtterlichen Frsorge, die sie Kindern zeigte: solche Leutseligkeit war unerhrt Bei der strengen Etikette des preuischen Hofes. Die Knappen des Waldenburger Bergwerkes, das sie mit ihrem Gatten befuhr, bewahrten noch lange die Erinnerung an die huldvolle Frstin. 3. Auch landschaftlichen Schnheiten brachte das Knigspaar Verstndnis entgegen: in Schlesien bestiegen beide die Schneekoppe, die Kni-gin zu Pferde, spter den Brocken. Ganz besondere Teilnahme bewies Luise der Kunst, deren Jnger ihre Lebenskreise berhrten: Christian Rauch war eine Zeitlang ihr Kammerdiener, und sie hat ihm die ersten Schritte zu seiner ruhmvollen Laufbahn erleichtert; mit seinem Lehrer, Gottfried Schadow, dessen Schwester ihre vertraute Kammerfrau war, unterhielt sie sich gern der seine Werke; Heinrich v. Kleists Tante war ihre Freundin: sie hat den jungen Dichter in seinen schlimmsten Zeiten regelmig untersttzt, und er hat sie mit seinen innigsten Klngen gefeiert. In den schweren Tagen nach dem Zusammenbruch Preuens traten ihr Achim von Arnim und Mar von Schenkendorf nher. Marie von Kleist hat die Knigin auch mit unfern groen Klassikern vertraut gemacht, die im Schutze des norddeutschen Friedens ihre reifsten Werke schufen. Schiller war ihr besonderer Liebling, und es geschah in ihrem Sinn, da man den Dichter ein Jahr vor seinem Tode nach Berlin zu ziehen suchte. Unter seinen Dramen war Maria Stuart", unter seinen Gedichten Die Ideale" ihr besonders ans Herz gewachsen. 4. In den sorgsam gehteten Frieden der Monarchie Friedrichs des Groen drhnten immer unheimlicher die Kanonenschlge der franzsi-
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