1912 -
Frankfurt a.M. [u.a.]
: Diesterweg
- Autor: Keller, Ernst
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule, Lyzeum
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Lyzeum, Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Neuzeit
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege.
stnde des einzelnen frderlich waren. Diese Regierungsart," riet der Reiser seinem Bruder, wird eine viel mchtigere Schranke sein, um Sie von Preußen zu trennen, als die Elbe, als die Festungen und als der Schutz Frankreichs . . . Ihre Völker mssen sich einer Freiheit, einer Gleichheit, eines Wohlstandes erfreuen, die den deutschen Vlkern unbekannt sind..
Aus dem polnischen Besitz Preuens wurde ein Herzogtum Warschau gebildet, mit dem Napoleon den zum König erhobenen Kur-frsten von Sachsen bedachte: das war der Lohn fr die Schnelligkeit, womit Sachsen, der alte Gegner Brandenburgs, nach der Schlacht bei Jena seinen Verbndeten verlassen und sich zu Frankreich und dem Rhein-bund geschlagen hatte. Einen Strich abgetretenen Polenlandes nahm Alexander als Geschenk an und bedauerte nur, da er nicht grer war. Danzig wurde eine Freistadt", ein Sttzpunkt franzsischer Macht im Osten. Westfalen, Sachsen, die schsischen Herzogtmer traten dem Rheinbund bei. Ein paar kleine Staaten blieben unangetastet, angeblich, weil Napoleon nicht wute, wo sie lagen.
11. Preußen war im Westen und Osten feindselig umfat. Bis zur Tilgung einer schweren Kriegsschuld, die zuerst gar nicht fest bestimmt war, aber mehrmals gesteigert wurde, sollten im ganzen Lande, spter in den drei Oderfestungen Glogau, Kstrin und Stettin franzsische Besatzungen bleiben, die auf Preuens Kosten verpflegt werden muten. Man glaubt gar nicht, was ein Land alles aushalten kann," sagte der franzsische Oberintendant Graf Daru in Berlin.
Tie Franzosen zogen die Steuern ein, bezahlten aber die Beamten nicht, so da sie in groe Not gerieten. Als Freund, klagt Arndt, nehme Napoleon, was er als Feind habe schonen mssen: Eisern, rasch und blutig, wie das Schicksal fhrt, schlgt und zerstrt er. Ob zehn oder zehntausend mehr oder weniger fallen, ob unter seinem raschen Tritt Lnder verderben und das alternde Europa zittert, das ist ihm gleich; er wlzt sich der die Besiegten hin; wie Dschingis und Attila lt er die berwundenen mitziehen und ist die einzige groe wrgende Seele in der ganzen furchtbaren Masse, die er forttreibt."
4. Die Festlandsperre und der Kampf um Spanien.
1. Napoleon kehrte nach Frankreich zurck und setzte seine Friedens-arbeit fort. Er schmckte Paris mit glnzenden Bauwerken, legte Straen der die Gebirge, Brcken der die Strme und frderte in allen Lndern, die er beherrschte, Gewerbe und Handel.
Unterdessen blieb sein Augenmerk bestndig auf England gerichtet, dem auch das Bndnis mit Rußland galt.