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1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 60

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
60 Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. der Truppen und der Bevlkerung: Marschall Vorwrts" begrten ihn seine Preußen und die Russen. Mindestens 30000 Tote und zahllose Verwundete deckten das Schlacht-felb; Tausende erlagen noch ihren Wunden und ansteckenden Krankheiten. Dafr war Deutschland frei bis zum Rhein. Wie Mecklenburg schon im Frhling, so schlssen sich jetzt alle Rheinbundstaaten an die groe Sache; bei Hanau mute sich Napoleon durch ein bayrisches Heer hin-durchschlagen. 3. Nach diesen Siegen boten die Diplomaten, die Federfuchser", wie sie Blcher schalt, den Franzosen einen Frieden an, der ihnen die Rhein-grenze lassen wollte. sterreich erwartete fr sich keinen Vorteil mehr vom Krieg; Bernadette war gegen Dnemark abgeschwenkt, um Norwegen zu erobern; die Preußen hatten schwer gelitten: das Jorcksche Korps war von 40000 Mann auf 10000 zusammengeschmolzen; viele Soldaten hatten gar keine oder unbrauchbare Gewehre, nicht wenige gingen im Herbstwetter barfu, in leinenen Hosen ohne Mntel. Zum Glck war Napoleon mit den vorgeschlagenen Bedingungen nicht einverstanden. 1814 So berschritt denn Blcher, immer vorn dran, in der Neujahrsnacht den Rhein. Er selber setzte bei Kaub, sein König mit seinen Shnen Fritz und Wilhelm bei Mannheim der den Strom. Der Vormarsch durch die Reihen franzsischer Erenzfestungen stie auf keinen ernstlichen Wider-stand. Erst im Februar bot sich dem jungen Prinzen Wilhelm Gelegen-heit, seinen Kriegergeist zu beweisen: bei Arcis-sur-Aube hielt er kaltbltig im Kugelregen, um sich auf des Vaters Befehl zu erkundigen, welche Truppen hier kmpften. Dafr erhielt er das Eiserne Kreuz. 4. Sdwrts von Blcher marschierte das Hauptheer; aber Schwarzen-berg und die Monarchen lieen sich durch Friedensangebote hinhalten und versumten es, den greisen Helden zu untersttzen, der nun empfindliche Niederlagen erlitt. Trotzdem wahrte er seinen unbeugsamen Mut: am frhen Abend nach einer verlorenen Schlacht ritt er durch das brennende Brienne so gemchlich, da ihn Gneisenau fragte, ob er Lust habe, sich im Triumph durch die Straen von Paris führen zu lassen; nun jagte er eilig davon. Wunderbar wute er auch in schlimmen Tagen seine Soldaten aufzurichten und fortzureien durch sein unbeirrbares Vertrauen, seinen frhlichen Ton und auch durch die Nachsicht, mit der er sie gewhren lie, wenn sie den Schaumwein der Champagne fr Weibier tranken. Und nach allen Fehlschlgen strebte er immer wieder nach Paris: diese Art grozgiger Kriegfhrung hatte er von dem Bonaparte" gelernt. Nach einem Gefecht am Montmartre zog die Seinestadt die weie Fahne auf, und Friedrich Wilhelm Iii. hielt an der Seite des Zaren unter dem Jubel der aufatmenden Bevlkerung seinen Einzug, freilich ohne die
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