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1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 110

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
110 Die Aufrichtung der Vereinigten Staaten und des Deutschen Reiches. 6. Die Friedensschlsse und der Norddeutsche Bund. 1. Unter dem unmittelbaren Eindruck der Niederlage bei Kniggrtz trat Franz Joseph telegraphisch Venetien an Napoleon Iii. ab und rief seine Vermittlung an: er sollte vor allem Italien zum Frieden bringen. Napoleon jedoch sendete sofort seinen Botschafter ins preuische Haupt-quartier, nicht zur Freude Bismarcks, der lieber mit sterreich unmittelbar den Frieden abgeschlossen htte. Kaiser Alexander Ii. dachte an einen europischen Kongre, dem er die deutsche Frage vorlegen wollte. Da galt es, rasch zu handeln. Auf dem Dietrichsteinschen Schlosse Nikolsburg an der Sdgrenze Mhrens wurde Bismarck ohne allzu groe Mhe mit den sterreichischen Bevollmchtigten der einen Vorfrieden einig. Dem Minister lag alles daran, schon jetzt ein Bndnis mit dem besiegten Feind vorzubereiten, der darum nicht allzu schwer verletzt werden durfte. Preuens Aufgabe, so erklrte er seinem Herrn, sei die Herstellung oder Anbahnung deutsch-natio-naler Einheit unter der Leitung des Knigs von Preußen; er selbst hat sich in diesem Feldzug vom preuischen zum deutschen Staatsmann herauf-gearbeitet. Grollend und erst nach langem Zureden des Kronprinzen fgte sich der Monarch in einen so schmachvollen Frieden", in den Ver-zicht auf sterreichisches Gebiet und auf den Einzug in Wien. Fr diese Schonung trat sterreich seinen Anteil an Schleswig-Holstein an Preußen ab und schied endgltig aus dem Deutschen Bund aus, wobei es im voraus alle Vereinbarungen anerkannte, die Preußen mit den andern deutschen Staaten treffen werde. Die deutsche Frage war in kleindeutschem Sinne erledigt. Der einzige Eebietsverlust, den sterreich erlitt, war Venetien, das Napoleon an Italien abtrat. Viktor Emanuels Wunsch, auch Welschtirol zu erhalten, fand bei seinem Verbndeten und dessen Berater keinen An-klang: noch heute verlangt eine kleine, aber laute Partei die Abtretung des noch unerlsten" Landes, der Italia irredenta, Welschtirol und Trieft. Das italienische Volk durfte zufrieden sein: zum erstenmal seit den Goten-zeiten bildete es einen Einheitsstaat, dem nur Rom mit seiner Umgebung noch fehlte. Das hatte es lediglich seinem Bundesgenossen zu danken. 2. Die Nikolsburger Verhandlungen wurden der Unterbau des Drei-bundes zwischen Deutschland, sterreich und Italien. Sie haben auch den peinlichen Krieg mit Sddeutschland besiegelt, den ersten und letzten, den der Bund zu führen gehabt hat. In tapfern Gefechten erlagen die Bayern bei Kissingen, dann die Hessen im Spessart dem General Goeben von der .Mainarmee". Am
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