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1897 -
Gera
: Hofmann
- Autor: Tromnau, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
160 Anhang: Kurze Geschichte des geographischen Unterrichts.
gegenseitigen Einflusses auf einander, der Menschen, der Staats-
und Völkerverhältnisse, des Kulturganges unseres Geschlechts und endlich der
Naturwissenschaft in ihren größeren Umrissen und Beziehungen vorbereitet
werden. Der statistische Teil, d. h. die Produkte, Einwohnerzahl, Verfassung
u. s. w. werden tabellarisch in Übersichten den Kindern bekannt gemacht."
Diese Ideen suchten die Schüler Pestalozzis für den geographischen
Unterricht praktisch zu verwirklichen, und besonders Tobler und Henning
haben sich darum verdient gemacht. Letzterer schrieb einen „Leitfaden beim
methodischen Unterricht in der Geographie" nach den Grundsätzen Pestalozzis.
Bei Pestalozzi und seinen Anhängern zeigen sich schon Anklänge an
Rittersche Ideen. Dies ist aus obigem Wort Pestalozzis ersichtlich, und
Henning geht in seinem Leitfaden nicht nur vom Heimatbezirk aus, sondern
betont auch besonders das physische Moment und fordert Selbsttätigkeit des
Schülers. Am meisten hat unter den Pestalozzianern Diesterweg die Sache
des erdkundlichen Unterrichts (Heimatkunde, Himmelskunde) gefördert.
7. Karl Ritter, der Begründer der neuen Erdkunde.
a) Sein Leben. Karl Ritter wurde 1779 zu Quedlinburg geboren.
Nach dem frühzeitigen Tode seines Vaters wurde er unentgeltlich als Zögling
in das Salzmannsche Philanthropin zu Schnepfenthal aufgenommen, wo durch
Guths-Muths, den Lehrer der Geographie, frühzeitig in ihm das Interesse
für Erdkunde geweckt wurde. Auch auf der Universität zu Halle war er
für geographische Studien begeistert. Später war er Hofmeister im Bethmann-
Hollwegschen Hanse zu Frankfurt a. M. und machte als solcher mit seinen
Zöglingen Reisen nach der Schweiz und nach Italien, die für die Durch-
bildung seiner geographischen Ansichten von großer Bedeutung geworden sind.
Von hervorragendem Einfluß wurde für ihn aber seine nunmehrige
Bekanntschaft mit Alexander von Humboldt, dessen Vorträge, Reisebe-
schreibungen und Ideen über Erdkunde ihn mit Begeisterung erfüllten und
ihn immer bestimmter das große Feld seiner künftigen Wirksamkeit erkennen
ließen. Der große Geograph trat nun in ihm immer entschiedener hervor,
und seit 1803 schon war er unermüdlich thätig, seine Ideen in Schriftform
niederzulegen. — Im Jahre 1819 erhielt Ritter einen Ruf als Professor
der Geographie an die Universität und allgemeine Kriegsschule nach Berlin,
wo er im Dienst der geographischen Wissenschaft 40 Jahre hindurch bis zu
seinem Tode im Jahre 1859 unermüdlich durch Wort und Schrift ge-
wirkt hat.
b) Ritters Bedeutung für den geographischen Unterricht.
Der geographische Unterricht vor Ritter litt hauptsächlich an zwei
großen Kardinalfehlern. 1. Man vernachlässigte das physische Element der