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1. Asien - S. 113

1916 - Leipzig : List & von Bressensdorf
113 Die Hinterindischen oder Malaiischen Inseln._____§ 75 epoche erinnern noch heute staunenerregende buddhistische Tempelruinen (§ 78) und die Sanskritbei- mischungen der javanischen Sprache. Die Eingeborenenviertel der Städte zeichnen sich vor den Eiugeboreuenvierteln der indischen Städte durch Reinlichkeit nud Sauberkeit aus. Eude des 13. Jahrhunderts brachten arabische Händler den Islam, der dann den Buddhismus ver- drängte. a) Niederländisch Ostindien. Iva Mill. qkm. — 38 Mill. Einw. (Fast 50mal so groß wie die Niederlande, 7 mal so viel Einw.) § 37. Zuerst saßten die Portugiesen festen Fuß auf den Malaiischen Inseln (um 1510). § 75 Hundert Jahre später wurden sie von den Niederländern verdrängt, deren Besitz früher noch größer war als jetzt, da er sich auch auf Neuguinea und Australien erstreckte. Die Niederländer haben sich als sehr geschickte Kolonisatoren erwiesen, kam doch feit 1849 kein Aufruhr vor. Von den 38 Mill. Einw. fiud nur 60 000 Niederländer (1300 Deutsche, 14 000 andere Europäer). )nseln und Städte, a) Sumatra (Größe und Vulkanismus s. oben). Die nicht sehr dicht bevölkerte Insel (9 Einw. auf 1 qkm) ist wirtschaftlich noch nicht sehr entwickelt. Die Hauptorte sind Palembäng |j und Padang G. d) Java (Größe, Vulkanismus und Fruchtbarkeit s. obeu). Von der Fruchtbarkeit ist auch die Bevölkerungsdichte von 229 Einw. auf 1 qkm ein Beweis (Rheinprovinz 264, Schlesien 130, Ostpreußen 56). Die Hauptstadt ist Batüvia H, mit 9000 Europäern. Die niedrig gelegene, ungesunde Altstadt, nach holländischem Muster gebaut und von vielen Kanälen durchzogen, ist der Sitz der ärmeren Bevölkerung und das Geschäftsviertel; das höher gelegene, gesunde Neu- Batavia (der Stadtteil Weltevreden = Weltfrieden usw.), südlich von der Altstadt, der Wohnsitz der Wohlhabenden, liegt inmitten schöner Gartenanlagen und beliebter Gartenvorstädte'. — «urabaja % ist größer als Batavia und hat deu besseren Hafen. — Im Innern, westlich von Surabaja, liegt der Bahnknoten Surakarta D. Einzelschilderungen zu Java s. § 77 n. 78. c) Auf Selebes liegt keiue größere Stadt. Die Niederländer hoffen, aus dieser Insel ein zweites Java machen zu können. 6) Niederländisch-Borneo umfaßt 2/3 dieser noch wenig kultivierten Insel, die aber reich an Erzen und Edelsteinen sein soll. Etwas Bergbau wird bisher von Chinesen betrieben. (Be- wohner siehe oben.) e) Unter den Kleinen Snndainseln sind am größten Timor (östliche Hälfte portugiesisch) und Flores. — Lömbok (im Westen) hat große Zinnlager. k) Von den Molukken, als Heimat der Gewürznelken und Muskatnüsse auch Gewürzinseln genannt, ist Dschilolo die größte. Niederländisch-Jndien hat folgende Ausfuhr: Zucker, Kopra, Tabak, Zinn, Petroleum, Gummi, Kaffee, Tee, Guttapercha, Pfeffer, Reis, Rotailg, Chinarinde, Muskatnüsse. Für Deutschlands Einfuhr steht Niederländisch-Jndien an 13., für seine Ausfuhr erst an 20. Stelle. Wir bekommen für 230 Mill. M. (hauptsächlich Tabak, Kopra und Zinn), führen aber aus nur für 90 Mill. M. (hauptsächlich Eisenwaren). Durch deu immer stärker betriebenen Zuckerrohrbau wird Niederländisch-Jndien unserer Zucker- industrie gefährlich, namentlich in der Versorgung der Vereinigten Staaten. Ander- seits hat der deutsche Indigo die Jndigokultur Niederländisch-Jndiens vernichtet. — Artt Plantagenbau Niederländisch-Jndiens ist deutsches Kapital erheblich beteiligt. „Tie Verschickung der Tabakernte von Ost-Sumatra geschieht fast ausschließlich durch deutsche Handelshäuser" (Hauptmann). ' Der 60 km südlich von Batavia im Gebirge gelegene Erholungsort Bnitenzorg (beuten- 'or9 = —Hncsorgen; vgl. Sanssouci) hat einen weltberühmten, für Tropengewächse wichtigen botanischen Garten und ist Sommersitz des Generalgouverneurs von Niederländisch-Ostindien. H. Harms, Außereuropäische Erdteile; I. Asien. 8
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