1917 -
Leipzig
: List & von Bressensdorf
- Autor: Harms, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Seminaranstalt
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
Armenien.
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§ 244 Smyrna G, an einer prächtigen Bucht, ist ein hervorragender Ausfuhrhafen (Feigen,
Rosinen, Teppiche, Badeschwämme). An der nächsten südlicheren Bucht liegen bei einem
armseligen Dorf in fieberschwangerer Umgebung die Ruinen von Ephesus. — 80 km
östlich von Smyrna befinden sich die geringen Reste von Sardes, der alten Hauptstadt
Lydiens (Krösus!). — Etwas landeinwärts vom südlichen Ausgang der Dardanellen ist
die Stätte des alten Troja. — Südlich vom Marmarameer liegt in einer fruchtbaren Ebene
Brnssa vor 1453 die Residenz der türkischen Sultane. Skntari G ist eine Vorstadt
Konstantinopels und türkischer Begräbnisplatz.
Im übrigen Teil Kleinasiens nannten wir bereits im Innern Koma beim Beginn
der Bagdadbahn und Angora (Ziegen), an der Küste die Hafenstädte Trapezuut | und
Alexandrette.
d) Die der Westküste Kleinasiens vorgelagerten Inseln (Mytilene oder Lesbos,
Chios, Samos, Rhodos usw.) sind Reste der Landverbindung mit Griechenland.
Sa mos, halb so groß wie Rügen, ist seit 1832 ein zwar selbständiges, aber der
Türkei tributäres Fürstentum unter einem griechischen Fürsten. Das einst so
vielgerühmte Rhodos, l^mal so groß wie Rügen, ist unter der Türkenherrschaft
völlig zurückgekommen. Der jetzige Krieg wird auch über die Zukunft
dieser Inseln entscheiden.
Die Insel Chpern (Halb so groß wie Schleswig-Holstein, bis zu 2000 m
ansteigend) wurde 1878 von der Türkei an England abgetreten. Die Insel ist
fruchtbar (Wein, Seide) und hat griechische Bevölkerung.
Ii. Das Yoik.
Zur Hauptsache Osmanen (Türken). Unter ihrer Herrschaft ist Kleinasien herunter-
gekommen (zahlreiche, zum Teil uralte große Ruinenstätten!). An der Westküste viele Griechen
(meist Händler). Wirtschaftliches: In den Steppen Schaf- und Ziegenzucht (Angoraziegen).
An der Küste Südfrüchte, Wein, Getreide. Südöstl. von Skutari Meerschaumgruben. — Die
wichtigsten Bahnen s. Skizze § 243.
Einpräge- und Wiederholungsaufgaben zu Kleinasien.
1. Benenne die Eintragungen in Skizze § 243!
2. Namenzusammenstellung später bei § 253 I.
Armenien.
§ 245 Armenien, das Quellgebiet des ? und ?, ist ein rauhes, gebirgiges, von
mächtigen vulkanischen Durchbrüchen durchsetztes Hochland. Da, wo die türkische,
russische und persische Grenze zusammenstoßen, erhebt sich als höchster Berg der
von blendend weißem Schnee bedeckte vulkanische Ararat (5160 m). In den
Senkungen liegen stark salzige,Seen. Der in Schneekoppenhöhe liegende Wansee
ist so groß wie Sachsen-Weimar, der Urmiasee noch 1000 qkm größer, 4700 qkm.
Die Hochflächen des Innern sind meist dürre Steppen, die Flnßtäler milde und
fruchtbar. — In Russisch-Armeuieu liegen die starken Festungen Kars O und
Eriwan A (letztere 1000rn hoch); in Türkisch-Armenien Erserüm G mit starken
Festun.gswerken aus hohem Felskegel; in Persisch-Armenien Täbris Ü, von
Harun al Raschid, dem Kalifen von Bagdad, gegründet. — Der südliche Abhang
Armeniens ist Kurdistan, das alte Assyrien, dessen kriegerische, islamitische Be-