Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Hamburg - S. 4

1899 - Hamburg : Kloß
— 4 — in den Dörfern zwar auch; aber niemand achtet darauf. Nicht einmal in den Adressen der Briefe und Pakete wird die Nummer angegeben; denn auch der Briefbote kennt die Leute im Dorfe persönlich und weiß, welches Haus jedem einzelnen gehört. Die Bewohner der Städte heißen Stadtleute, Städter oder Bürger, diejenigen der Dörfer dagegen Landleute oder Bauern. Die allermeisten Städte sind viel größer als die Dörfer. Nach der Zahl ihrer Bewohner unterscheiden wir Großstädte, mittlere Städte und Kleinstädte. Hamburg ist eine Großstadt, und seine Bewohner sind Großstädter. Unter allen deutschen Städten ist nur Berlin größer als Hamburg. Die Städter treiben Handel und allerlei Gewerbe. Da finden wir die verschiedensten Geschäfte, nämlich Tuch- und Kleidergeschäfte, Hausstandsgeschäfte, Papiergeschäfte, Krämereien, Fettwarenhandlungen, Hutläden, Eisenwarenläden, Cigarren- laden u. s. w. Jeder Laden hat ein Schaufenster, in welchem einige Waren zur Schau ausliegen. Dadurch sollen die Käufer aufmerksam gemacht werden. Die größeren Städte haben in den Hauptstraßen Geschäft neben Geschäft und Schaufenster an Schau- fenster. Die Werkstätten der Handwerker befinden sich meistens in den Hinterhäusern. Da arbeiten Schneider, Schuster, Tischler, Schlosser, Klempner, Stellmacher, Schmied, Glaser, Tapezier, Bäcker, Konditor, Optiker, Steindrucker, Cigarrenmacher u. s. w. Was sie herstellen, wird in den Läden verkaust. Hierher kommen auch die Leute aus den Dörfern, um einzukaufen, was sie nötig haben. Ganz anders als die Beschäftigung der Städter ist die- jenige der Dorfbewohner; sie treiben hauptsächlich Ackerbau und Viehzucht. Wenn der Bauer nicht das Feld düugen, pflügen, besäen und eggen, das Getreide mähen, einfahren und aus- dreschen würde, woher sollten wir Städter wohl Brot nehmen? Wenn in den Dörfern nicht Kühe, Ochsen, Schafe, Schweine, Gänse u. s. w. aufgezogen und gehalten würden, woher sollte in den Städten wohl Milch, Butter, Fleisch, Wolle u. s. w. kommen? So sind der Städter und der Laudmann auf einander angewiesen; dieser lebt von jenem und jener von diesem, und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer