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1899 -
Hamburg
: Kloß
- Autor: Hentze, Carl
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Hamburg
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Blohm und Voß an dem bräunlich gestrichenen Schwimmdock
gelesen. Es erscheint uns heute als sehr natürlich, fast als
selbstverständlich, an dieser Stelle eine große Schisssbau-Anstalt
zu sehen, und doch hat schon die bloße Anlage der Werft große
Mühe und viel Arbeit gekostet.
Die Elbe war dort am Ufer viel zu flach, als daß große
Schiffe fo nahe an dasselbe hätten heranfahren können, wie es
für eine Schiffswerft nötig ist, und das Gebiet der jetzigen
Werft lag noch sehr niedrig und war zur Bebauung nicht ge-
eignet. Man mußte also den Fluß an dieser Stelle bedeutend
vertiefen und durch Aufschüttung des Baggersandes einen geeig-
neten Baugrund am User schaffen. Eine halbe Million Knbik-
meter Sand wurden aus der Elbe herausgebaggert und auf das
Ufer geworfen. Es ist das eine so ungeheure Menge, daß man
mit derselben das ganze, große Heiligengeistfeld mannshoch hätte
überschütten können. Mit diesen Sandmassen wurde das Gebiet
der Werft stellenweise bis zur doppelten Höhe eines Wohn-
zimmers aufgefüllt. Starke Vorsetzen mußten in einer Länge
von 1000 Schritten hergestellt werden, um das User vor einem
Hinabrutschen in das Strombett zu bewahren. Die größten
Seeschiffe können daher hart an der Werft anlegen.
Auf der Werft werden neue Schiffe erbaut; im Schwimm-
dock vor und zur Seite derselben bessert man beschädigte Schiffe
aus und nimmt an anderen die gewünschten Veränderungen vor.
6 Hellinge liegen vor der Schiffsbauhalle. Es sind lange,
schmale Bahnen aus Holz, die von starken, eingerammten Pfählen
getragen werden und schräg zum Wasser hinablau^en. Auf dem
Helling ruht das Schiff während des Baues und gleitet auf
ihm zum Wasser hinab, wenn es fertig gestellt ist und vom
Stapel gelösten wird. Das ist ein interessantes Schauspiel, zu
welchem sich oft viele Zuschauer einfinden. Auf dem Helling
wird zuerst der Kiel des Schiffes gestreckt. Er erhält meist die
Form eines Baltens und wird durch Maschinenkraft aus dicken
Eifenstäben zusammengenietet. Am Kiel vernietet und verbolzt
man die stählernen Spanten. Sie bilden die Rippen des
Schiffskörpers. Darauf folgt die Bekleidung des Gerippes mit