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1. Hamburg - S. 104

1899 - Hamburg : Kloß
— 104 — thorwall und den nach dem Johanniskloster genannten Klosterwall. Der Wall und der Stadtgraben umschlossen die Festnng Hamburg. Hamburg ist eiue befestigte Stadt gewesen von seiner Gründung bis znm Anfange unseres Jahrhunderts, nahezu 1000 Jahre hindurch. Die Art der Befestigung war zu ver- schiedener Zeit recht verschieden. Zuerst hatte man Bohlen, das heißt recht dicke Bretter, dicht nebeneinander um die Stadt herum eingegraben und sich durch ein solches Bohlenwerk oder Bollwerk gegen feindliche Angriffe zu schützen gesucht; dann griff man zu Mauern, Wall und Graben, je nachdem diese oder jene Werke den besseren Schutz zu bieten schienen. Die Straßen „Mühren", „Lange Mühren", „Bei den Mühren" bezeichnen uns noch jetzt solche Stellen, wo einstmals Stadtmauern errichtet wurden; denn Mühren bedeutet nichts anderes als Mauern. Die Festnngs- werke mußten infolge des Wachsens unserer Stadt wiederholt abgebrochen und weiter außen errichtet werden, um neu ent- standenen Stadtteilen ebenfalls Schutz zu gewähren. Wo jetzt die beiden Straßen „Alter Wall" und „Neuer Wall" sind, haben in alten Zeiten nacheinander Festungswälle in der sumpfigen Alsterniederung gestanden. Auch seine gesamten Ländereien suchte das alte Hamburg durch Wall und Graben vor feindlichen Ein- fällen zu sichern. Die in Hohenfelde und Borgfelde gelegenen Straßen „Landwehr", „Hinter der Landwehr" und „Landwehr- allee" erinnern uns an den nni das Jahr 1300 dort aufgeworfenen Wall, durch welchen feindliche Einfälle in das Hamburger Land abgewehrt werden follten. Die letzte Hinausschiebung der Festuugswerke unserer Stadt geschah beim Ausbruch des großen Religionskrieges, den wir den 30jährigen Krieg nennen. Das war vor etwa 280 Jahren. Hamburg hatte damals neue Angriffe von den Dänen zu be- fürchten; auch konnte der Religionskrieg hierher kommen. Da aber die alten Festungswerke keinen ausreichenden Schutz mehr boten, so ließ man durch den niederländischen Hauptmann Balken- burgh so starke, neue Werke erbauen, daß während des 30jährigen Krieges auch die größten Heere es nicht wagten, die furchtbare Festnng Hamburg anzugreifen. Auf der hohen Umwallung erhob
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