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1. Hamburg - S. 118

1899 - Hamburg : Kloß
— 118 — unseren Mitbürgern zusammen in einem Tage aufessen, und wie viele Hände sich rühren müssen, um uns alle zu versorgen. Man muß den Gemüsemarkt und das Schlachthaus besuchen, wenn man nur einigermaßen sehen will, was Hamburg täglich verzehrt. Es hat gewiß schon manch einer, der durch die Lagerstraße ging, darüber nachgedacht, wozu wohl die großen Schuppen auf dem Gebiete des Bahnhofes „Sternschanze" dienen mögen. Er hätte nur um die Erlaubnis bitten sollen, eintreten zu dürfen, so hätte er Gewißheit erlangen können. Alle Tage kommen lange Güterzüge aus der Sternschanze an und halten an diesen Schuppen. Sie versorgen unser Schlachthaus mit Schlachtvieh, und die größten der Schuppen sind die Hallen, in welchen die Schlachtvieh-Händler die angekommenen Kälber und Schweine unterbringen, bis dieselben von den Schlachtern gekauft werden und in das Schlachthaus hinüberwandern. Für Taufende von Schweinen, Kälbern, Schafen ist dort Platz. Die ganze Anlage führt den Namen Viehhof. Wer zum Sternschanzenbahnhof geht, wenn das Schlachtvieh dort ausgeladen wird, der bekommt eine gräßliche Musik von Gebrüll und Gequiek zu hören. In Hamburg darf an keinem anderen Orte als im Schlacht- haus geschlachtet werden. Der Schlachthof liegt zwischen den beiden Straßen „Neuer Kamp" und „Lagerstraße" in St. Pauli; er wird von der Kampstraße in den Rinderschlachthof und den Schweineschlachthof geteilt. In drei Reihen stehen die Gebäude der beiden Abteilungen; in der Mittelreihe der einen Abteilung finden wir das Schweineschlachthaus, in der Mittelreihe der anderen das Schlachthaus für Ochsen und Kleinvieh. Es gehören außerdem ein paar Spülhäuser, ein Rinderstall, ein Kälber- und Hammelstall, ein paar Stallgebäude für Schweine, ein Kessel- haus, zwei Restaurationsgebäude, ein Stall für die Pferde der Schlachter und ein Verwaltungsgebäude zu der Anlage. Durch einen Tunnel sind die beiden Abteilungen miteinander und durch einen zweiten, breiteren Tunnel ist der Ochsenschlachthof mit den Schlachtvieh-Markthallen des Heiligengeistseldes verbunden. So kann man die Ochsen, welche dort am Montag für die be-
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