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1. Hamburg - S. 139

1899 - Hamburg : Kloß
— 139 — Für die neuen, großen Schnelldampfer ist der alte Hafen zur Ebbezeit nicht tief genug; deshalb ist ein Stück oberhalb der alten Liebe ein neuer, großer Hafen erbaut worden, in den die schwersten Schiffe auch bei niedrigstem Wasserstande einfahren können. Der Hafen ist 1895 fertig geworden. Er führt den Namen „Tidehafen", was in hochdeutscher Sprache Gezeiten- Hafen bedeutet, weil er sowohl zur Ebbezeit als zur Flutzeit aufgesucht werden kann. — Auch einen neuen Fischerhafen, der vor fünf Jahren fertig wurde, hat Cuxhaven bekommen. Dahin follen die Seefischer, deren es besonders viele in Fmkenwärder giebt, bei anbrechendem Sturm und in sonstiger Gefahr mit ihren Fahrzeugen flüchten. Dort legen die Fischer auch an, um einen großen Teil der frischgefangenen Seefische in die bereit- stehenden Eiswagen der Eisenbahn zu verladen. Die Fische sollen nach Berlin und anderen Städten des Binnenlandes verschickt werden, während die für Hamburg und Altona bestimmte Ware in den Fifchewern und Fischdampfern stromaufwärts geht. Auf dem Altonaer und auf dem St. Pauli-Fischmarkt wird sie in den ersten Morgenstunden an die Fischhändler und die Fisch- srauen verkauft. In Cuxhaven, dem rechten Seestädtchen, giebt es noch allerlei andere Einrichtungen, welche auf die Seeschiffahrt Be- zug haben. Da ist ein Krankenhaus für Schiffskranke, sowie eine Quarantäne-Station. Das ist ein ringsum von Gräben umgebener Platz mit Landungsbrücke, Krankenhaus, Leichenhaus, ein paar leicht gebauten Wohnhäuschen und einem Wärterhaus. Wenn aus einem aus der See kommenden Schiffe eine an- steckende Krankheit, z. B. die Cholera, die Pocken oder das gelbe Fieber ausgebrochen ist, so darf das Schiff nicht nach Hamburg sahren, sondern muß vorläufig bei Cuxhaven bleiben. Die er- krankten Leute des Schiffes werden in der Station unter- gebracht und müssen dort in einem Schuppen ihre Kleider des- infizieren, d. h. in einer solchen Weise reinigen lassen, daß alle Krankheitskeime getötet werden. Das Schiff darf nicht weiter reisen, ehe nicht die Ärzte erklären, daß keine Gefahr der An- steckung mehr vorhanden sei.
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