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1. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 3

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 3 - steins und Mecklenburgs und erweiterte sein Reich bis Hinterpommern, — „der ungekrönte König des Nordens". Durch Gründung von Kirchen, Bistümern und Städten sorgte er erfolgreich für die Ausbreitung des Christentums und damit des Deutschtums. Hohe Ehren wurden ihm auf seiner sagenumwobenen Pilgerfahrt nach dem Heiligen Lande zuteil. (Der treue Löwe.) Die Stadt Braunschweig hat ihm viel zu verdanken. Neben den bestehenden Weichbildern Altewiek, Altstadt und Neustadt und neben der Burg mit dem Blasienstifte gründete er den Hagen. Später kam noch der Sack hinzu. Er umgab die Stadt (mit Ausnahme der Altenwiek) mit Mauern und verlieh oder bestätigte den Gemeinden Stadt- und Marktrechte. Nun siedelten sich viele Handwerker an, und zwar meist in bestimmten Straßen der Neustadt, z. 23. Kannengießer-, Beckenwerker-, Weber- straße. Auf dem Hofe seiner Burg errichtete der Herzog den ehernen Löwen als Sinnbild seiner Kraft und zum Schreckbild für die Feinde. Seine Herrschaft hatte ihm aber die Feindschaft der sächsischen Großen zugezogen, die ihn beim Kaiser verklagten, dem er die erbetene Hilfe gegen die Lombarden versagt hatte. Stolz und starrsinnig verachtete er die Vorladungen des Kaisers und wurde deshalb seiner Lehen und Herzogtümer verlustig erklärt. Erst spät unterwarf er sich, nachdem er tapfer gekämpft hatte. Heinrich mußte für mehrere Jahre Deutschland verlassen; er ging nach England an den Königshof des Vaters seiner Gemahlin Mathilde. Er erhielt nur seine Stammlande Braun- schweig und Lüneburg zurück und beschäftigte sich zuletzt mit Werken des Friedens in dem von ihm erbauten Palast Dankwarderode, wo er 1195 starb, „ein Fürst, der, reichbegabt, wenn auch nicht ohne Schwächen, großen Zielen zustrebte, aber durch eigene Schuld von der glänzenden Höhe stürzte, als das strahlendste Gestirn des Welsenhauses im Mittelalter". Das schöne Grabmal Heinrichs und Mathildes in dem von ihm erbauten Dom zeigt auf zwei Steinen die 2 Meter großen Bild- gestalten beider. 7. Heinrichs Sohn Otto war 20 Jahre lang Deutscher Kaiser (Otto Iv.), erlangte aber kein Ansehen. Kinderlos starb er auf der Harzburg. Dessen Neffe Otto das Kind versöhnte sich mit dem Hohenstaufen-Kaiser und erhielt auf dem Reichstag in Mainz 1235 das Herzogtum Vraunschweig-Lüneburg. 8. Klöster. Von den Zisterziensern wurden das Kloster Walkenried am Südharz und Amelunzborn bei Stadtoldendorf gegründet und von diesem letzteren wieder Riddagshausen. In Braunschweig baute man die Klosterkirchen Ägidien und Brüdern und bei Braunschweig das Frauenkloster Zum heiligen Kreuz (Kreuzkloster). Kurz vorher entstanden die Zisterzienserklöster Marienthal bei Helmstedt und Michaelstein bei Blankenburg. Von den Augustinern wurden das St. Lorenzkloster in Schöningen und das Frauenkloster Marienberg bei Helm- stedt gegründet. 9. Herrliche Bauwerke im romanischen Baustil stammen aus dieser Zeit: die Pfeilerbasilika in Königslutter, die Gründung und Grabkirche Kaiser Lo- thars, die Burg Dankwarderode und der Dom in Braunschweig, Kirchen in Marienthal, Marienberg, Ameluniborn und die Stiftskirche in Gandersheim. Die Klosterkirche in Riddagshausen gehört dem Übergangsstil an. Den dann zur Herrschaft gelangten gotischen Baustil zeigen das Altstadt-Rathaus, die Brüdern- und Ägidienkirche in Braunschweig. 1*
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