1911 -
Braunschweig
: Appelhans
- Autor: Oppermann, Edmund
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Braunschweig
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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hier als Probst. Die Fuse berührt auch das braunschweigische
Trennstück Olsburg, welches ebenso wie Gr.-Ilsede bedeutende und
höchst wertvolle Eisensteinlager aufweist. Die Ilseder Hütte hat fünf
Hochöfen im Betrieb und erzeugt jährlich über zwei Millionen Zentner
Roheisen. Den größten Teil verarbeitet das Walzwerk in Peine zu
Stahl, Walzeisen und Fabrikaten.
Den Südwesten des Nordteils nehmen die Lichtenberge ein,
die im Adlerhorst 260 m Höhe erreichen, mit dichtem Buchen- und
Eichenbestande. Sie bildeten früher die Grenze zwischen Ambergau
und Saltgau einerseits im Süden und Ostfalengau im Norden. Im
Volksmunde l eißen sie auch Haroe, abgekürzt aus Hardeweg. Die
starke Burg Lichtenberg wurde in dem Neichskriege gegen den ge-
ächteten Herzog Heinrich den Löwen 1180 durch den Kaiser Friedrich
Barbarossa belagert und erobert. Den Namen Lichtenberg hat das
Dorf erst im 19. Jahrhundert erhalten.
6. Wo Isenbüttel, d. h. Wolfs Haus, die zweitgrößte Stadt
des Landes (19000 Einwohner), war 4v^Iahrhunderte die Residenz
der Fürsten. Sie hat etwa 80 m Höhenlage, also 10 m mehr als
das 10 km nördlich gelegene Braunschweig, mit dem es durch die
Elsenbahn (Leiferde —Rüningen) und durch die Elektrische (Lechlumer-
holz-Kl. Stöckheim-Melverode) verbunden ist. Östlich führt die
Eisenbahn nach Schöppenstedt, Jerxheim, Oschersleben, und Jerxheim,
Schöningen, Helmstedt- südlich nach Börßum, Vienenburg, Bad Harz-
bürg (35 km), und nach Börßum - Holzminden; westlich: Hoher Weg
-Barum-Salder —Lichtenberg-Derneburg. Die freundliche Lage
'der Stadt ww"l5vch^kei benaewze. Wälder erhöht: 5 kmjuib-
östlich zieht die Asse, 3 km südlich beginnt der Oderwald, nördlich
stößt das Lechlumerholz an die Stadt.
Die große Verkehrsstraße, die seit alter Zeit von Köln über
Hildesheim zu dem Elbübergange bei Magdeburg führte, berührte
auch Wolfenbüttel, wo die Oker sich in zwei Arme teilte und somit
leichter zu überschreiten war. Auf eine Zollstätte an dieser Straße,
die durch eine Burg geschützt wurde, sind wohl die ersten Anfänge
des Ortes zurückzuführen. An der Stelle der Burg steht das Schloß,
das bis 1753 von den Herzögen bewohnt war. An drei Herzöge
erinneren Stadtteile. Heinrich der Jüngere, der Gegner der Refor-
mation, gründete die Heinrichsstadt. Nach seinem Nachfolger ist die
Im.ulstg.dt benannt (früher Gotteslager, d. h. Guts Lager). Julius
ließ für die Oker ein breiteres und tieferes Bett graben, um die Er-
zeugnisse der Bergwerke, sowie Holz und Steine vom Harz auf Kähnen
befördern zu können. Im Dreißigjährigen Kriege war die Stadt eine
Zeitlang von den Dänen besetzt, und 16 Jahre war sie Hauptstütz-
punkt der Kaiserlichen, die von hier das Land weit und breit ver-
wüsteten. Die Zahl der Familien sank von 1200 auf 150. Da war
Herzog August ein Retter. An ihn erinnert die von ihm gegründete
Auauststadt. die Herzogliche Bibliothek und das schöne Brunnendenk-
mal aus dem Markte. Dieses stellt den Herzog dar, wie er, nach