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1. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 52

1908 - Essen : Baedeker
~ 52 — schlössen. Nur schmale, winkelige Gäßchen trennen die einzelnen Höfe von- einander. Fast in jeder Gruppe überragt ein Haus die übrigen; es ist das des Hausherrn, rings umgeben von den kleinereu Häuschen der Frauen nud Kinder. Zwischen und hinter den Häusern finden sich Kärtchen mit Bananen, Weinpalmen und Tabak. Sie sind fast quadratisch angelegt und meist recht klein. Die Wäude bestehen aus einem Geflecht von Palmblattrippen, das sauber mit rötlichem Lehm beworfen ist. Das spitze, steile Dach ist mit Gras bedeckt. Jus Innere der Wohnung führt nur eine einzige kleine Öffnung, die mit einer Schiebetür verschlossen wird. Es gehört Gewandtheit dazu, durch dieses Loch hinein zu schlüpfen. Eine sorgfällig aus Palmblattrippen gefertigte Decke schließt den inneren Raum nach oben ab; so verlangen es die kühlen Nächte. Von Möbeln sindet sich meist nur eine niedere Pritsche. Dagegen herrscht anerkennenswerte Reinlichkeit. Man sieht in Bali beinahe lanter große, kräftige Gestalten. Auch unter den Frauen gibt es wahre Hünengestalten. Als Kleid tragen die Männer einen Lendenschurz und darüber eine Art Hemd ohne Ärmel. Nie fehlt der Ledergürtel mit einem oder mehreren mefser- ähnlichen Dolchen, ebensowenig die Tasche aus Bast oder Fell, die an der Seite getragen wird. Der Bali ist stolz. Die Stämme an der Küste nennt er nur die Busch- leute. Furcht scheint er nicht zu kennen, auch nicht, wenn er allein nach der Küste wandert und in den Wäldern übernachtet. Seine Kunstfertigkeit ist nicht zu verachten. Sowohl die Schmiedekunst als auch die Korbflechterei sind in Bali daheim. Die Baumwolle, die im Lande wächst, wird mit der Spindel gesponnen und weiß oder gefärbt als Strickgarn verwendet. Im Sticken ihrer schönen Gewänder wird mitunter Erstaunliches geleistet. Der Feldbau bleibt meist den Frauen überlassen. Von der Wein-Palme gewinnt man einen erfrischenden Palmwein und gutes Bauholz. Für deu sehr starken Hausgebrauch pflanzt jedermann seineu Rauchtabak. — Am tüchtigsten sind die Bewohner von Bali im Handel. Seit die deutsche Regierung für sichere Straßen gesorgt hat, ziehen sie einzeln und truppweise nach der Küste mi Elfenbein, Speeren, Dolchen, Pfeifen, Taschen, in neuester Zeit auch mit Ziegen und Schafen. Der Erlös wird in Perleu, Stoffe, Buschmesser usw. umgesetzt. Aber was ist das alles gegen den Sklavenhandel, wie er einst dort geblüht hat! Daß die deutsche Regierung den Sklavenhandel verboten hat, das h^den die Bali noch nicht verwunden. Seit Jahren liefert nun ihr Laud Hunderte von Arbeitern für die großen Pflanzungen am Kameruugebirge. Aus dem „Kollettenblatt". 8. Arn Wurifluffe. Der junge Leser weiß wohl aus der Geschichte Josephs und den Er- kläruugeu, die sein Lehrer dazu gegeben hat, daß Ägypten seit alters als ein sehr fruchtbares Land gilt, und daß es die Fruchtbarkeit einzig und allein dem Nil verdankt. Dieser Strom schwillt alljährlich mächtig an, überschwemmt das lange, schmale Tal, Ägypten genannt, befeuchtet es und macht es fruchtbar.
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