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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 8

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 8 — zu unsrer Linken immer mehr nordwestlich, tritt in den gewerb- reichsten Teil von Westfalen ein und mündet endlich in jener Rich- tnng bei Ruhrort in den Rhein. 4. Die erdkundliche Übersicht über die Provinz Westfalen. Die preußische Provinz Westfalen liegt auf der Karte etwa in Gestalt eines Herzens, in nördlicher Breite von 502/3 bis 521/2 Grad, in östlicher Länge von 6i/g bis 91/2 Greenwich mit einem Flächeninhalt von 20 200 qkm vor uns. Sie ist größer als Schleswig-Holstein, 18 300 qkm, und Hessen-Nassau, 15 700 qkm, aber kleiuer als jede der andern 9 Provinzen. Die größte Ausdehnung von Norden nach Süden, von Schlüsselburg im Kreise Minden bis Burbach im Kreise Siegen beträgt etwa 220 km, die von Westen nach Osten, von Anholt im Kreise Borken bis Corvey im Kreise Höxter 210 km, Die Grenze läuft im Norden an der Provinz Hannover und den: Königreiche der Niederlande, im Westen an demselben und der Rheinprovinz, im Osten an der Provinz Hessen-Nassan, Fürstentum Waldeck, Herzogtum Braun- schweig, Provinz Hannover und Fürstentum Schaumburg-Lippe vor- bei. Wer auf der Grenzlinie um die Provinz gehen und alle Aus- und Einbiegungen beachten wollte, der müßte wohl 25 Tage unterwegs bleiben, wenn er auch täglich einen Marsch von sechs Meilen machen wollte; denn der Umfang beträgt etwa 150 Meilen. Von der Vogelschau aus erscheint die Provinz nach ihrer Bodenbeschaffenheit als eine große Ebene, die mit Unterbrechung durch unbedeutende Hügel sich vom Rheine nach der Weser er- streckt und hufeisenförmig von Bergen umschlossen wird. Diese Fläche trägt den Namen westfälische Bucht, oder weil sie fast ganz im Regierungsbezirke Münster liegt, münsterscher Tieflandbusen. Der Ausdruck Bucht, Busen ist ganz eigentlich zu verstehen, wenn auch das Meer jetzt fehlt. Daß es früher dort war, beweisen die vielen versteinerten Seebewohner, die man findet, sowie ans der Eiszeit die Lehm- und Sandlager mit Einschüssen von größeren und kleineren Kiesel und mit der Ablagerung von granitenen Find- lingssteinen, den erratischen Felsblöcken. Auch die Hügel sind nichts anderes als vom Meere aufgeworfene Dünen. Die ganze Ebene
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